Die zehn erfolgreichsten deutschen Filme

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Die zehn erfolgreichsten deutschen Filme

Bald schon dürfte "Fack ju Göhte 2" zu den zehn erfolgreichsten deutschen Filmen in Deutschland zählen. Die Frage ist: Kann er sogar den seit Jahren unangefochtenen Spitzenreiter verdrängen?

Und da behaupte noch einer, wir Deutschen hätten keinen Humor: Unter den zehn erfolgreichsten deutschen Filmen (nach Besucherzahlen) befinden sich gleich neun Komödien – und ein Sexfilmchen. Wobei auch dort sicherlich humoristische Anleihen zu finden sind.

Platz 10

„Zur Sache, Schätzchen“ (1968) – 6,5 Millionen Besucher

Fast 50 Jahre hat die Komödie „Zur Sache, Schätzchen“ mit Uschi Glas und Werner Enke in den Hauptrollen auf dem Buckel, aber noch immer gehört sie zu den kommerziell erfolgreichsten Filmen. Mit 26 Jahren präsentierte May Spils dem Publikum als erste deutsche Regisseurin der Nachkriegsgeneration eine Komödie, die den Zeitgeist traf und mit bürgerlichen Konventionen brach.

Platz 9

„Der bewegte Mann“ (1994) – 6,6 Millionen Besucher

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Der Film entstand nach den Comics von Ralf König. In seinem Erscheinungsjahr wurde „Der bewegte Mann“, die Komödie von Sönke Wortmann, nur von den US-Produktionen und Oscar-Gewinnern „Der König der Löwen“ und „Forrest Gump“ übertroffen. Für Schweiger, der es bis dahin nur durch die „Lindenstraße“ und „Manta, Manta“ zu mäßiger Berühmtheit brachte, bedeutete der Film den Durchbruch.

Platz 8

„Good Bye, Lenin!“ (2003) – 6,6 Millionen Besucher

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Das Spannungsverhältnis aus überhöhtem Spielfilm und tragischem Realismus macht „Good Bye, Lenin!“ von Regisseur Wolfgang Becker aus dem Jahr 2003 so reizvoll. Hier geht es weniger um das große Ganze, als vielmehr um ein traurig-komisches Einzelschicksal. Er räumte bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises insgesamt neun Trophäen ab und war sogar für den Golden Globe als „Bester Ausländischer Film“ nominiert. Auch finanziell war der Film ein Erfolg: Während die Produktionskosten bei rund 4,8 Millionen Euro lagen, wurden alleine bis Ende November 2003 weltweit knapp 50 Millionen Euro eingespielt.

Platz 7

„7 Zwerge – Männer allein im Wald“ (2004) – 6,8 Millionen Besucher

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Und nochmal eine Komödie. Vor und hinter der Kamera lenkte Otto Waalkes die Geschicke. Der jodelnde Ostfriese verewigte sich gleich zweimal in dieser Liste. Von diversen Abnutzungserscheinungen gezeichnet, gelang ihm mit „7 Zwerge“ eine furiose Rückkehr. Nicht zuletzt dank prominenter Unterstützung, unter anderem von Helge Schneider, Christian Tramitz, Tom Gerhardt, Rüdiger Hoffmann und Harald Schmidt.

Platz 6

„Schulmädchen-Report: Was Eltern nicht für möglich halten“ (1970) – 7 Millionen Besucher

Wir zitieren an dieser Stelle einfach mal aus der Inhaltsangabe: „An einer Münchner Schule herrscht Aufruhr, nachdem die Schülerin Renate während des Schulausflugs beim Sex mit dem Busfahrer erwischt wurde.“ Was zunächst mal klingt, wie die dümmliche Story aus einem Sexfilm… ach, Moment. Genau das ist es. Der dokumentarische und aufklärerische Anstrich des „Schulmädchen-Reports“ kann wohl getrost ignoriert werden, auch wenn der Film (unter anderem übrigens mit Fritz von Thun, Lisa Fitz und Jutta Speidel) heute wohl niemandem mehr die Schamesröte ins Gesicht treiben würde.

Platz 5

„Honig im Kopf“ (2014) – 7,1 Millionen Besucher

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Ausgerechnet Action-Fan und „Tatort“-Haudrauf Til Schweiger gelang mit seiner Tragikomödie „Honig im Kopf“ das Kunststück, ein ernstes Thema in einen familientauglichen Film zu verpacken. Nun soll es sogar ein US-Remake geben. „So Gott will, drehen wir ‚Honig im Kopf‘ neu. Im nächsten Jahr“, sagte Schweiger dem „Stern“. Er selbst werde diesmal aber nicht mitspielen, sondern lediglich Regie führen. Als Besetzung für die Dieter-Hallervorden-Rolle des dementen Amandus Rosenbach hat er schon einen prominenten Favoriten: „Ich könnte mir Jack Nicholson vorstellen, aber vor dem hat man mich gewarnt. Der soll ein echter Kotzbrocken sein.“

Platz 4

„Fack ju Göhte“ (2013) – 7,3 Millionen Besucher

Verleih/Christoph Assmann

Im Jahr zuvor gelang Regisseur Bora Dagtekin und Schauspieler Elyas M’Barek mit „Türkisch für Anfänger“ der erfolgreichste Film des Jahres, 2013 legten sie mit „Fack ju Göhte“ noch einen drauf. M’Barek spielt in dem Film den Kleinkriminellen Zeki Müller, der frisch aus dem Knast unfreiwillig zum Aushilfslehrer wird. In weiteren Rollen sind unter anderem Karoline Herfurth, Katja Riemann und Uschi Glas zu sehen.

Platz 3

„Otto – Der Film“ (1985) – 8,8 Millionen Besucher

Eigentlich würde der Streifen sogar auf Platz eins dieser Rangliste liegen, denn als einer der ganz wenigen Filme durfte „Otto“ 1985 auch in der DDR gezeigt werden und lockte dort nochmal 5,7 Millionen Menschen in die Kinos. Selbstredend war die TV-Erstausstrahlung von „Otto – Der Film“ 1988 im ZDF mit knapp 17 Mio. Zuschauern der meistgesehene Spielfilm dieses Jahres. Und das (oder gerade weil?) der Film eigentlich nicht mehr war, als ein Aneinanderreihung teilweise bereits bekannter Otto-Gags, die durch eine ziemlich sinnfreie Handlung zusammengehalten wurden.

Platz 2

„(T)Raumschiff Surprise“ (2004) – 9,1 Millionen Besucher

Foto:Highlight

Wir nähern uns der Spitze. Nach dem großen Erfolg des Vorgängerfilms „Der Schuh des Manitu“ ließ Michael „Bully“ Herbig die Zuschauer in seiner Sendung „Bullyparade“ über das Thema des nächsten Films abstimmen. Die Mehrheit entschied sich schließlich für den Weltraum. Die drei Figuren Mr. Spuck (Herbig), Käpt’n Kork (Christian Tramitz) und Schrotty (Rick Kavanian) waren bereits aus Sketchen der TV-Serie bekannt. „(T)Raumschiff Surprise“ ist übrigens mit drei Schauspielern besetzt, die in jeweils einem „Otto“-Film als Gegenspieler auftraten: Sky du Mont, Hans-Peter Hallwachs und Reiner Schöne.

Platz 1

„Der Schuh des Manitu“ (2001) – 11,7 Millionen Besucher

Verleih

Seit 14 Jahren unerreicht, thront Bullys Western-Parodie an der Spitze der Rangliste. Und das, obwohl „Der Schuh des Manitu“ bei Erscheinen von den Kritikern überwiegend verrissen wurde. Doch die Zuschauer lagen dem bereits aus der „Bullyparade“ bekannten Trio Herbig, Tramitz und Kavanian damals zu Füßen. Anders übrigens als „Winnetou“-Darsteller Pierre Brice, der sich darüber beschwerte, dass man die Karl-May-Filme sowie die Kultur der Indianer lächerlich mache.