Die Styling-Vorlieben der „Tagesschau“-Sprecher

Magazin

Die Styling-Vorlieben der „Tagesschau“-Sprecher

Seit gestern Abend müssen sich die "Tagesschau"-Sprecher auch über ihre Beinbekleidung Gedanken machen. Für Judith Rakers wohl kein Problem - und Jan Hofer legt ohnehin mehr Wert auf seine Krawatten. Dennoch könnte die neue Beinfreiheit ein teurer Spaß werden.

Die Sprecher der „Tagesschau“ im Ersten zeigen Bein: Am Sonntag bekamen die Zuschauer während der Abmoderation erstmals nicht nur den Oberkörper von Jan Hofer (63), sondern auch dessen untere Körperhälfte zu sehen. Bisher war die immer vom Sprecherpult verdeckt gewesen. Für die Moderatoren bedeutet die Neuerung, dass sie erstmals den Fokus nicht nur auf eine ansprechende Oberbekleidung legen müssen, sondern auch untenrum alles tipptopp aussehen muss. Auftritte von Nachrichtensprecherin Judith Rakers bauchnabelabwärts in sportlicher Kleidung gehören also der Vergangenheit an, wie die 39-Jährige auch der „Bild“-Zeitung bestätigte: „Die Zeiten von Jeans und Fellstiefeln oder Turnschuhen untenrum sind jedenfalls vorbei“.

Allzu schwer dürfte der TV-Blondine die Umstellung jedoch nicht fallen, schließlich kennt sie sich in Sachen Mode bestens aus. So erklärte sie der Zeitschrift „Emotion“, dass Mode und Nachrichtenmagazine für sie nicht im Widerspruch stünden. Manchmal sei sie für ihre Kollegen aber wohl etwas zu modisch: „Komme ich mit einer Designer-Handtasche in die NDR-Kantine, stehe ich bei manchen Kollegen unter Generalverdacht“, sagte sie. Dem Mode-Portal „Stylebook“ verriet Rakers, dass sie ein großer Fan des Dior-Designers Raf Simons ist. Auch Stella McCartney und Victoria Beckham träfen ihren Modegeschmack. Grundsätzlich gelte für sie: Privat gerne gemütlich, aber wenn es offiziell wird, dann „feminin und classy, manchmal auch glamourös“.

Jan Hofer und seine Krawatten-Sammlung

Rakers‘ Kollegen Jan Hofer dürfte es hingegen herzlich egal sein, dass er nun auch seine Beine zeigen muss – schließlich liegt sein Fokus eher auf der Krawatte. Der „Bild“-Zeitung berichtete der 63-Jährige in einem Interview, dass diese Accessoires bei ihm einem „sehr hohen Verschleiß“ unterliegen. Schuld daran sei das Make-up. „Ich brauche nur einmal den Kopf runterzunehmen und schon hat sie einen Fleck“, klagte Hofer. Das zweite Problem sei, dass sich die Krawattenmode so rasant ändere. „Die Farben, die Breite. Eine zwei Jahre alte Krawatte kann ich nicht mehr anziehen“, meinte er.

Die Kombination sei „eine Kunst für sich“. Zu einem klassischen Anzug könne man beispielsweise keine schmale Krawatte tragen. „Man kann den Stil eines Mannes gut an seinen Krawatten erkennen“, ist sich Hofer sicher. Es gebe für Männer nicht viele Möglichkeiten, sich zu schmücken. „Krawatte oder Fliege, eine Uhr und Manschettenknöpfe. Eventuell noch eine Brille. Dann gibt’s noch Ohrringe“, diese seien bei ihm jedoch „nicht so angesagt“. In den Drehpausen beim Essen verdeckt Hofer seine besten textilen Stücke übrigens mit einem Lätzchen.

Ein teurer Spaß

So oder so: Finanziell dürfte die neue „Beinfreiheit“ doch zu Buche schlagen. Ihre Anzüge und Kleider müssen die freiberuflich angestellten „Tagesschau“-Sprecher selbst bezahlen, wie die „Bild“-Zeitung schreibt. Von der Steuer absetzen könnten sie die Kleidungsstücke nicht. Das hatte schon „Miss Tagesschau“ Dagmar Berghoff (72) geärgert, als sie noch hinterm Rednerpult stand. Sie steht der Neuerung zwar grundsätzlich positiv gegenüber, weist im Gespräch mit dem Blatt aber auf einen Nachteil hin: „Die Kleidung muss eben von Kopf bis Fuß abgestimmt werden“. Lässige Jeans unten und schicker Blazer oben – das gehe nun nicht mehr, findet auch Berghoff.