Die Kino-Tipps für den September
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DJ mischt Musik
Halbgott Hercules, ein schüchterner Leichenbestatter oder Sündenpfuhl Sin City: Im September dürfte für jeden Filmgeschmack etwas dabei sein. Und in "A Most Wanted Man" kann man gleich auch noch die Stadt Hamburg kennenlernen.
„Hercules“
Trotz seiner vermeintlich göttlichen Abstammung ist der Sohn Zeus‘ nur ein besserer Söldner. Mit seinen treuen Gefährten bereist Hercules (Dwayne Johnson, 42) das Land und zieht gegen Bezahlung in den Kampf. Eines Tages beauftragt ihn der König Cotys (John Hurt, 74), den Tyrannen Rhesus zur Strecke zu bringen – doch der Auftrag erweist sich als komplizierter als gedacht.
Einschätzung:
Wird „Hercules“ ein schauspielerisches Meisterwerk sein und eine Oscar-Nominierung nach der anderen einfahren? Sicher nicht. Aber Dwayne „The Rock“ Johnson hat schon in anderen Filmen bewiesen, dass er nicht nur gute Action abliefern kann. Er ist trotz seiner imposanten Statur auch unheimlich sympathisch. Und genau so will man den Halbgott Hercules doch auch sehen…
„Sin City: A Dame To Kill For“
Erneut bricht die Nacht über „Sin City“ herein, und erneut werden unterschiedliche Episoden in dem verkommenen Höllenloch gezeigt. Ein übermütiger junger Glücksritter namens Johnny (Joseph Gordon-Levitt, 33) hat gegen die falschen Leute eine Glücksträhne. Dwight McCarthy (Josh Brolin, 46) lässt sich einmal mehr von einer wahren Femme fatale um die Finger wickeln. Nancy Callahan (Jessica Alba, 33) trauert noch immer um den verstorbenen John Hartigan (Bruce Willis, 59) und sinnt auf Rache.
Einschätzung:
Optisch setzte der erste Teil von Sin City neue Maßstäbe. Auch wenn der zweite Teil in dieser Hinsicht bestimmt nicht nachzieht, könnte es einer der wenigen Filme werden, bei denen 3D-Effekte keine unnütze Spielerei sind. Außerdem verspricht der Cast mit Mickey Rourke, Josh Brolin, Jessica Alba und Joseph Gordon-Levitt, um nur einige zu nennen, doch einiges.
„A Most Wanted Man“
Issa Karpov (Grigoriy Dobrygin, 28) entflieht der russischen Folter und schlägt sich bis nach Hamburg durch. Die Rechtsanwältin Annabel Richter (Rachel McAdams, 35) bietet ihm zwar ihre Hilfe an, schnell wird aber eine geheime deutsche Spoinageeinheit auf sie und ihren Mandanten aufmerksam. Ist Karpov nur ein Opfer, oder hegt er terroristische Pläne? Der Leiter der Einheit, Günther Bachmann (Philip Seymour Hoffman), geht der Sache mit ungewöhnlichen Mitteln auf den Grund.
Einschätzung:
Die Koproduktion von Deutschland und den USA könnte sich schon deshalb lohnen, weil es einer der letzten Filme mit dem verstorbenen Philip Seymour Hoffman ist. Zudem kommen viele deutsche Schauspieler in dem Streifen vor, der größtenteils in Hamburg gedreht wurde. Und das Thema Terrorismus und Spionage ist derzeit bekanntlich leider mehr als relevant.
Geheimtipp: „Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit“
John May (Eddie Marsan, 46) ist Perfektionist durch und durch. Und das muss er auch sein, schließlich organisiert er Trauerfeiern. Aber nicht für große Beisetzungen mit Hunderten Gästen, sondern für die Einsamen, die Vergessenen. Als „Funeral Officer“ kümmert er sich um die würdevollen Beerdigungen für Menschen, zu denen außer ihm selbst selten jemand kommt. Als er eines Tages seinen Job verliert, macht er sich noch an eine allerletzte Beisetzung – und lernt dabei viel über sich selbst.
Einschätzung:
„Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit“ ist ein ruhiger Film, und bestimmt nichts für Action-hungrige Freunde des Blockbuster-Kinos. Eddie Marsan als liebenswürdiger, wenn auch leicht sonderbarer Individualist ist aber durchweg rührend und macht die britische Tragikomödie zu einem Film, der die Kinokarte wert sein dürfte.