Die Kino-Highlights im Juli

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Die Kino-Highlights im Juli

Die Temperaturen steigen endlich, das Schwimmbad ruft. Für Wasserscheue und Filmfreunde bietet aber auch das Kino im Juli beste Unterhaltung.

Gelbe Kult-Gehilfen für Junggebliebene, Roboter-Opas für Action-Nostalgiker und pralle Sixpacks für die Ladies: Mit „Minions“, „Terminator: Genysis“ und „Magic Mike XXL“ beweist der Juli, dass von Sommerloch noch nichts zu spüren ist. Für welchen Film es sich lohnen könnte, das Strandbad gegen den Kinosaal einzutauschen, lesen Sie hier.

„Minions“, 02. Juli

Schon seit ihrer Zeit als kleine gelbe Einzeller war es die Aufgabe der Minions, einem möglichst bösen Schurken zu dienen. Im Laufe der Evolution gehorchten sie schon einem Tyrannosaurus Rex, dem Eroberer Napoleon, ja selbst Dracula durfte sich über deren Dienste „freuen“. Doch so emsig die Latzhosenträger auch sind, ihr Geschick hält sich in Grenzen. Ein Unfall nach dem nächsten sorgt dafür, dass ihre Herren nur ein eher kurzes Dasein fristen dürfen. Als sie schließlich alle potenziellen Meister unfreiwillig um die Ecke gebracht haben, verfallen die Minions in eine tiefe Depression. Nur das Trio Kevin, Stuart und Bob will das partout nicht wahrhaben und begibt sich auf eine Abenteuerreise, um wieder einen Anführer zu finden.

Einschätzung

Hin und wieder kommt es vor, dass ein Sidekick den eigentlichen Helden eines Films übertrumpft. Scrat ist so ein Beispiel, das Eichhörnchen aus „Ice Age“. Auch die stets fröhlich daher plappernden Minions aus „Ich – Einfach unverbesserlich“ mauserten sich schnell zu den Lieblingen von Groß und Klein. Kein Wunder also, dass sie prompt einen eigenen Streifen spendiert bekamen. So putzig die gelben Helferlein auch sind, muss aber zumindest hinterfragt werden, ob sie auch alleine einen gut 90-minütigen „Minions“-Film tragen können.

„Terminator: Genisys“, 09. Juli

„Ich komme wieder“: Zum nunmehr fünften Mal wird sich der Terminator durch die Vergangenheit ballern

Terminator.Germany

Es ist das Jahr 2029: Die letzten Vertreter der menschlichen Rasse kämpfen erbittert gegen die übermächtig erscheinenden Killer-Maschinen der künstlichen Intelligenz Skynet. Weil sich aber dank des Geschicks des Rebellions-Anführers John Connor (Jason Clarke) das Blatt allmählich zu wenden scheint, schicken die Roboter einen Terminator zurück in die Vergangenheit. Dieser soll Connors Mutter Sarah (Emilia Clarke) töten und so den Widerstands-Kämpfer auslöschen, bevor er je existiert hat. Um diesen Plan zu vereiteln, entsendet Connor wiederum seinen Freund Kyle Reese ebenfalls ins Jahr 1984. Doch für einen Mann, der aus der Zukunft kommt, birgt die Vergangenheit jede Menge Überraschungen für ihn.

Einschätzung

Was wie ein Remake des ersten Teils der „Terminator“-Reihe klingt, entpuppt sich schnell als weiteres Gedankenspiel rund um das nun endgültig verworrene Zeitreise-Paradoxon der Vorgänger. Tatsächlich traute sich nur der vierte Teil mit Christian Bale als John Connor, von der Zeitreise-Thematik abzuweichen – und scheiterte phänomenal. Wenig verwunderlich also, dass es in Teil fünf im wahrsten Sinne des Wortes „Back to the roots“ und ins Jahr 1984 geht. Aber ein Terminator als Ziehvater von Sarah Connor und die Befürchtung, dass der Film speziell die Handlung der großartigen beiden ersten Teile null und nichtig macht? Auf dem Papier klingt das für „Terminator“-Fans wie Gottes- beziehungsweise James-Cameron-Lästerung – welcher übrigens nichts mit „Terminator Genysis“ zu tun hatte.

„Ant-Man“, 23. Juli

Ungewöhnlicher Held: Paul Rudd darf bald als „Ant-Man“ sein Unwesen treiben

Foto:Zade Rosenthal..© Marvel 2014

Der Kleinganove Scott Lang (Paul Rudd) will eigentlich nur seinem Leben frönen, doch Mentor Hank Pym (Michael Douglas) glaubt an das Gute in ihm und vertraut ihm eine schier unglaubliche Erfindung an: Mithilfe eines Anzugs kann Lang sich auf winzige Körpergröße schrumpfen, erhält gleichzeitig aber übermenschliche Kräfte – wie eine Ameise also. Nach einem Namen für den ungewöhnlichen Helden muss demnach nicht lange gegrübelt werden: „Ant-Man“ ist geboren.

Einschätzung

Will das Publikum noch immer Superhelden sehen? Hinsichtlich des Erfolgs der „Avengers“-Fortsetzung scheint die Antwort darauf ein glasklares „Ja“ zu sein. Allmählich muss sich Marvel aber den zumindest hierzulande eher unbekannten Recken ihres Comic-Universums bedienen. Nicht zuletzt des Casts wegen verspricht „Ant-Man“ aber, ungewöhnliche Action in Miniatur-Größe zu bieten.

„Magic Mike XXL“, 23. Juli

Channing Tatum und Co. ziehen bald wieder blank

Bros, Pictures

Drei Jahre ist es her, seit Channing Tatum alias Magic Mike den Hauch von Nichts, den er noch am Leib trug, ebenfalls an den Nagel hing und dem Stripper-Dasein den sexy Rücken kehrte. Nun wollen es ihm auch die anderen Mitglieder der „Cock-rocking Kings of Tampa“ gleichtun, allerdings nicht ohne eine letzte bombastische Abschiedsshow. Doch um ihren Fans einen unvergesslichen Abend zu bereiten, darf natürlich ein Mann nicht fehlen, der als Headliner die Hüllen fallen lassen soll – Magic Mike!

Einschätzung

Als müsse bei angekündigten 40 Grad der durchschnittliche Kinogänger dieser Tage nicht schon genug schwitzen, dürfte es speziell für weibliche Cineasten Ende Juli gleich doppelt heiß werden. Denn Magic Mike (Channing Tatum) ist zurück und mit ihm sein mehr als beeindruckendes Sixpack. Doch bei der Fortsetzung hat sich das Besetzungs-Karussell fleißig gedreht. Zum einen wurde der Regisseur getauscht. Nicht Steven Soderbergh (52, „Solaris“) zeichnet für Teil zwei verantwortlich, sondern Gregory Jacobs, der bei „Magic Mike“ noch als Produzent fungierte. Auch Matthew McConaughey wird in „Magic Mike XXL“ nicht mehr von der Partie sein. Schaffen es die Verantwortlichen trotzdem, den Flair des Originals aufzugreifen, steht der Damenwelt trotz dieses prominenten Abgangs ein unterhaltsamer Kino-Abend bevor.

Geheimtipp: „Men & Chicken“, 02. Juli

Wie das Film-Plakat schon zeigt, warten in „Men & Chicken“ äußerst seltsame Gestalten

Foto:DCM Film Distribution

Unterschiedlicher könnten zwei Brüder nicht sein. Gabriel, ein abgehalfterter Uni-Professor, und Elias, ein hoffnungsloser Schürzenjäger. Als ihr Vater eines Tages verstirbt, wird das Bruder-Paar mit einer unglaublichen Wahrheit konfrontiert: In einer Video-Aufzeichnung gesteht der Verstorbene ihnen, gar nicht deren leiblicher Vater zu sein. Ihr echter Erzeuger sei stattdessen ein mysteriöser Mann, der auf der Insel Ork zuhause ist. Gespannt darauf, was ihr leiblicher Vater so treibt, begeben sich Gabriel und Elias daraufhin auf eine Reise ins Ungewisse.

Einschätzung

Vom selben Gespann wie „Adams Äpfel“ um Regisseur Anders Thomas Jensen und Darsteller Mads Mikkelsen kommt mit „Men & Chicken“ ein weiterer Schwung obskurer Charaktere ins Kino. Wem schon die Groteske um Pfarrer Ivan (Mikkelsen) einst zu abgedreht war, dürfte aber wohl auch nicht mit dem neuen Film warm werden. Fans der Dänen-Kombo können sich dagegen auf rund 100 Minuten skurrile Unterhaltung freuen.