Die Kino-Highlights im August
Magazin
Publikum feiert zusammen mit der Band
Ein furchtloser Agent, ein knallharter Kämpfer und vier fantastische Helden: Der August verspricht vor allem Action-Jünger einige Euro für Kinokarten aus dem Geldbeutel zu leiern.
Auch im August gibt es dank „Fantastic Four“ die beinahe schon obligatorische Superhelden-Kost im Kino. Wer auf realistischere, aber nicht minder bombastische Action steht, hat dank des nunmehr fünften Teils der „Mission: Impossible“-Reihe mit dem Beinamen „Roque Nation“ ebenfalls keine Ausrede, dem Lichtspielhaus fernzubleiben. Zusätzlich bietet der kommende Kino-Monat Jake Gyllenhaal als schicksalsgebeutelten Boxer, Michael Fassbender als exzentrische Pappfigur und Daniel Radcliffe als Dämon wider Willen.
„Mission: Impossible – Rogue Nation“, 06. August
Die vergangenen vier Missionen von Top-Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) waren schon unmöglich, aber sein fünfter Auftrag ist vielleicht der unmöglichste seiner Karriere. Denn nach der Auflösung der Spezial-Behörde IMF durch das Pentagon stehen er und sein Team ohne jedwede Unterstützung der Regierung da. Doch diese hätten sie im Kampf gegen die skrupellose Organisation „Syndikat“ bitter nötig. Denn die Terrorgruppe will durch blutige Anschläge nicht nur eine neue Weltordnung schaffen, sondern geht gleichzeitig gezielt auf die Jagd nach Ex-Mitgliedern der IMF. Dass jeder der Terroristen selbst ein top ausgebildeter Spezialagent ist, macht diese Mission nicht gerade unmöglicher – Hunt, übernehmen Sie!
Einschätzung:
Schon seit fast 20 Jahren begibt sich Agent Hunt alias Tom Cruise auf seine unmöglichen Missionen. Dass besagter Schauspieler inzwischen stolze 53 Lenze auf dem Buckel hat, sieht man ihm aber nicht an. Und unabhängig davon, ob man mit der überstilisierten Ästhetik des zweiten Teils von Regisseur John Woo etwas anfangen konnte oder nicht, so bot doch jede Ausgabe von „Mission: Impossible“ bislang solide bis sehr gute Unterhaltung. Christopher McQuarrie, seines Zeichens der Regisseur von „Rogue Nation“, scheint zudem ziemlich gut mit Cruise auszukommen. 2012 arbeiteten die beiden schon für „Jack Reacher“ zusammen und auch bei „Edge Of Tomorrow“ und „Walküre“ hatte er als Drehbuchautor seine Finger im Spiel.
„Horns“, 06. August
Was tun, wenn eine ganze Stadt davon überzeugt ist, dass du deine Freundin kaltblütig vergewaltigt und ermordet hast? Für Ignatius „Ig“ Perrish (Daniel Radcliffe) liegt die Antwort auf diese Frage alltäglich auf dem Grund einer Schnapsflasche. Lediglich sein Bruder Terry und sein Kumpel Lee glauben, dass Ig unschuldig ist und zu Unrecht von allen verurteilt wird. Nach einer besonders durchzechten Nacht macht der vermeintliche Killer aber eine ungewöhnliche Verwandlung durch: Aus seiner Stirn beginnen plötzlich zwei diabolische Hörner zu wachsen, die ihm übernatürliche Fähigkeiten verleihen. Durch sie vertrauen ihm die Menschen auf einmal ihre düstersten Geheimnisse und Sünden an. Aber ist Ig wirklich das Monster, das er nun auch optisch verkörpert, oder kann er seine neu gewonnenen Kräfte dazu nutzen, um den wahren Mörder seiner Freundin zu stellen?
Einschätzung:
Wie wichtig „Horns“ für Radcliffe ist, verrät schon die düstere Thematik und Optik des Streifens. Wie schon mit „Die Frau in Schwarz“ will sich der einstige Kinderstar endgültig seines „Harry Potter“-Images entledigen. Die kafkaeske Verwandlung seines Charakters und die Auflösung des mysteriösen Mordes an seiner Freundin versprechen zumindest zwei Stunden Spannung. Und dass Radcliffe ein guter Schauspieler ist, bewies er zuletzt vermehrt auf dem Broadway eindrucksvoll.
„Fantastic Four“, 13. August
Warum nur ein Superheld, wenn man auch vier haben kann? Nachdem die jungen Wissenschaftler Sue Storm (Kate Mara), Reed Richards (Miles Teller), Johnny Storm (Michael B. Jordan) und Ben Grimm (Jamie Bell) in ein Paralleluniversum teleportiert werden, erlangt jeder einzelne von ihnen schier unglaubliche Fähigkeiten. Doch müssen sie in Folge der Verwandlung nicht nur lernen, mit ihren neuen Kräften umzugehen. Ein geheimnisvoller Widersacher trachtet dem Quartett und der gesamten Menschheit nach dem Leben. Nur gemeinsam können die „Fanstastic Four“ die Erde retten.
Einschätzung:
Mit „Whiplash“-Neuentdeckung Teller und „House of Cards“-Star Mara kommt das Remake des Comic-Spektakels mit vielversprechenden Darstellern daher. Dass ein solider Cast aber noch nicht für einen guten Film steht, bewiesen die beiden Vorgängerfilme mit Chris Evans und Jessica Alba. Ob „Fantastic Four“ es im aktuellen Schwall an Superhelden-Filmen schafft, nicht unterzugehen, wird sich also erst noch zeigen müssen. Besser als die misslungenen ersten beiden Versuche, die fantastischen Vier auf die Leinwand zu bannen, dürfte dieser Anlauf aber allemal sein.
„Southpaw“, 20. August
Boxer Billy Hope hat alles verloren. Seine geliebte Frau stirbt, für seine Tochter wird ihm wenig später das Sorgerecht entzogen. Und als wäre das noch nicht genug, lässt ihn auch noch sein langjähriger Freund und Manager im Stich. Komplett auf sich alleine gestellt, macht Billy „The Hope“ das einzige, von dem er weiß, dass er gut darin ist: Er boxt.
Einschätzung:
Einen Oscar für Gyllenhaal? Der neue „Rocky“? Im Vorfeld zu „Southpaw“ konnten schon viele überschwängliche Lobes-Hymnen gelesen werden. Fakt ist, dass sich Gyllenhaal nach seiner überragenden Darbietung als pietätloser Hungerhaken in „Nightcrawler“ für den Boxerfilm in eine regelrechte Kampfmaschine verwandelt hat. Wenn neben der Boxeinlagen auch die Drama-Aspekte des Films überzeugen können, so wie es bei „The Wrestler“ oder „The Fighter“ der Fall war, dann hat Gyllenhaal wohl wirklich gute Chancen auf einen Goldjungen.
Geheimtipp: „Frank“, 27. August
Frank (Michael Fassbender) ist Frontmann einer Rockband und selbst für seinen Berufsstand ungemein exzentrisch. Woran man das festmachen kann? Nun, andauernd trägt er einen gigantischen Pappmaché-Kopf auf den Schultern, nicht nur während den Shows, sondern auch im Alltag. Nicht einmal seine Bandkollegen kennen die wahre Identität des Sonderlings. Als der verträumte Jon zu der Gruppe stößt, dauert es nicht lange, ehe er merkt, auf was er sich da eingelassen hat.
Einschätzung:
Fassbender war schon Sklavenhalter, Sex-Süchtiger, Super-Mutant und Androide. Als verschrobenen Musiker konnte man den charismatischen Schauspieler aber noch nicht erleben. Der Film „Frank“ von Lenny Abrahamson klingt herrlich skurril und hat neben Fassbender mit Maggie Gyllenhaal auch eine tolle weibliche Darstellerin zu bieten. Für Musik-Fans sicherlich einen Blick wert.