Darum rockt AC/DC bis in alle Ewigkeit

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Darum rockt AC/DC bis in alle Ewigkeit

Seit 40 Jahren rocken die Australier alles in Grund und Boden: AC/DC steht in den Startlöchern für die ausverkaufte Deutschland-Tour. Fünf Gründe, warum die Hardrocker immer einen Platz in den Herzen der Fans haben werden.

Endlich ist es soweit: Am Freitag startet in Nürnberg die große Deutschland-Tournee des australischen Hardrock-Urgesteins AC/DC („Hells Bells“). Insgesamt treten Angus Young (60) und seine Mannen von Mai bis Juni in acht verschiedenen deutschen Städten auf. Trotz des fortgeschrittenen Alters der Band-Mitglieder sind alle Konzerte so gut wie ausverkauft, in letzter Sekunde wurden Resttickets freigeben, die direkt an der Abendkasse verkauft werden. Die seit über 40 Jahren bestehende Institution scheint bei den Fans so beliebt wie nie zuvor, das neue Album „Rock or Bust“ wurde bereits 600.000 Mal verkauft. Fünf Gründe, warum diese Band bis in alle Ewigkeit rocken wird.

Die Fans: Vom Opa bis zum Teenager

Das Publikum der legendären AC/DC-Shows besteht bei weitem nicht nur aus Rock-Opas. „Es kommen immer mehr junge Leute, die uns nie zuvor gesehen haben“, berichtete Angus Young dem „New Zealand Herald“ von der letzten Tournee im Jahr 2010. „Dann gibt es Ältere, die ihre Kinder mitbringen – und sogar welche, die uns nicht kannten, aber von ihren Kindern mitgeschleppt werden.“ AC/DC ist ein Generationen-Phänomen, das nicht nur bei hartgesottenen Hard-Rock-Fans einen Stein im Herzen hat. Durch Soundtracks für Filme wie „Last Action Hero“ und „Iron Man 2“ erreichen die alten Rocker-Herren auch die junge Zielgruppe.

Songs für die Ewigkeit

Während Kritiker gerne Witze über die musikalische Einbahnstraße der Hardrocker machen, hat sich der Musikstil der Band längst als Stärke entpuppt – Hardrock-Fans stehen eben nicht auf Experimente. Variationen sind bei AC/DC enge Grenzen gesteckt, mal gehen sie härter, mal bluesiger zu Werke, doch ihr Sound bleibt unverwechselbar. Dass diese Strategie Erfolg hat, beweisen Hits wie „Hells Bells“ oder „Thunderstruck“. Und niemand wird abstreiten, dass diese Songs nicht mehr aus der Geschichte des Rocks und der Musik wegzudenken sind.

AC/DC-Konzert: Pflichttermin für jeden Hardrock-Fan

Ihren internationalen Durchbruch hat sich AC/DC als Liveband erarbeitet. Vor der weltweiten Veröffentlichung ihres ersten Albums „High Voltage“ 1976 trat die Band im Vorprogramm von Gruppen wie Black Sabbath, Kiss, Aerosmith und UFO auf. Doch diese Zeiten als Vorband sind längst passé: Wie man an der Deutschland-Tournee sehen kann, füllen die Australier ganz von alleine riesige Arenen. Die Konzerte sind Pflichtveranstaltungen für viele Rockfans: Die Klassiker erschallen in ohrenbetäubender Lautstärke, Brian Johnson krächzt sich die Seele aus dem Leib, Angus Young hopst in seiner Schuluniform im Duckwalk über die Bühne und lässt unweigerlich irgendwann die kurzen Hosen runter. Im Gegensatz zu jungen Jahren lässt er die Unterhose inzwischen aber an.

Gegenentwurf zur glattpolierten Pop-Welt

Früher galt AC/DC ihren ebenfalls zum größten Teil aus der Arbeiterklasse stammenden Fans stets als erfrischender Gegensatz zu Rockstar-Allüren und überkandideltem Gepose – eine Rolle, die in der glattpolierten Popindustrie von heute noch genauso aktuell ist wie in den 70ern. Denn auch wenn die Mitglieder von AC/DC durch Hits wie „Highway To Hell“ schwer reich wurden, pflegt die Band stets das Image der auf dem Boden gebliebenen Musiker. Es wirkt, als könne man jederzeit mit den Rockern nach dem Konzert ein Feierabendbier im nächsten Pub trinken gehen. Nur dem ewigen Schuluniformträger Angus Young bliebe aufgrund seines Aufzugs vielleicht der Zutritt in die Kneipe verwehrt. Doch das wäre keine große Tragödie, denn er ist strikter Anti-Alkoholiker. Wer hätte das von einem Rockstar gedacht?

Durch Höhen und Tiefen

Gleich zu Beginn ihrer großen Karriere mussten die Mitglieder von AC/DC einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Sänger Bon Scott, der maßgeblich am Aufstieg der Band beteiligt war, starb im Februar 1980 an den Folgen seines übermäßigen Alkoholkonsums. AC/DC dachte zunächst ans Aufhören, meldete sich dann jedoch mit Sänger Brian Johnson zurück und setzten Scott mit dem bärenstarken Album „Back In Black“ ein Denkmal.

Jahre später ein erneuter Tiefpunkt: Im April 2014 wurden Gerüchte laut, AC/DC stehe wegen der Krankheit eines Bandmitglieds vor der Auflösung, was kurz darauf jedoch dementiert wurde. Inzwischen ist klar: Gründungsmitglied Malcom Young leidet durch die Folgen eines Schlaganfalls an Demenz und hat die Band endgültig verlassen. Auch Schlagzeuger Phil Rudd (60) ist kein Teil mehr der Kult-Band: Er steht in Neuseeland vor Gericht, nachdem er einem Mann mit Mord gedroht hat. Unterkriegen lassen sich AC/DC davon nicht. Mit Stevie Young (58) und Chris Slade (68) rocken sie nun die Bühnen Deutschlands.