Darf ich meinen Oscar bei Ebay verkaufen?

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Darf ich meinen Oscar bei Ebay verkaufen?

Auch der begehrteste Filmpreis der Welt fing einmal klein an. Während der Oscar heutzutage das Medienereignis schlechthin ist, krähte bei der Geburtsstunde 1929 kein Hahn danach. Zahlen, Fakten und Kurioses rund um die Verleihung der Academy Awards.

Zum 87. Mal werden am 22. Februar in Los Angeles die berühmten Academy Awards vergeben. Zuschauer aus der ganzen Welt werden dem Spektakel dann am TV beiwohnen. Von einem globalen Mega-Ereignis war die Oscar-Verleihung bei ihrer Geburtsstunde noch ziemlich weit entfernt. Auch der begehrteste Filmpreis der Welt fing einmal klein – und vor allem kurz – an.

Aller Anfang ist…kurz

Die erste Oscar-Verleihung fand am 16. Mai 1929 statt. Im „Blossom Room“ des Hollywood Roosevelt Hotels in Los Angeles wurden während eines festlichen Dinners und unter Aufsicht von 250 geladenen Gästen die ersten Oscars an die bereits seit Monaten bekannten Preisträger übergeben. Das ganze Prozedere dauerte damals gerade mal 15 Minuten.

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…hat schlechte Karten. Zum einen hat die mit 24-karätigem Gold überzogene, vier Kilo schwere Ritter-Figur einen Materialwert von mickrigen 300 US-Dollar (etwa 220 Euro). Trotzdem brächte ein Oscar auf dem Schwarzmarkt natürlich ein kleines Vermögen ein. Allerdings schob die Academy dem Weiterverkauf durch Preisträger oder deren Erben ab 1950 einen Riegel vor. Seitdem muss jede Auszeichnung der Academy zum symbolischen Preis für einen US-Dollar angeboten werden, bevor sie weiterverkauft werden darf.

My Heart will go on

Mit jeweils neun Nominierungen zählen „Birdman“ und „Grand Budapest Hotel“ in diesem Jahr zu den großen Favoriten. Damit steht bereits fest, dass der bisherige Rekord für die meisten Oscars nicht geknackt wird. James Camerons „Titanic“-Drama wurde 1998 in insgesamt elf Kategorien ausgezeichnet. Ebenfalls elf Goldjungen konnten „Ben Hur“ und Peter Jacksons „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ absahnen.

Grau ist alle Theorie

Nominierungen sind ja schön und gut, am Ende zählt aber nur, wie oft der Preis vergeben wurde. Steven Spielberg kann davon ein Lied singen. Im Jahr 1986 für seinen Streifen „Die Farbe Lila“ elffach nominiert, musste der Blockbuster-Regisseur schließlich mit leeren Händen nach Hause gehen. Nicht anders erging es „Am Wendepunkt“. Auch der Film von Herbert Ross wurde in elf Fällen nominiert, konnte schließlich aber keinen einzigen Oscar auf der Habenseite verbuchen.

„Geh‘ wählen!“

Rund 6.000 Mitgliedern zählt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences. Was man genau tun muss, um in den erlauchten Klub aufgenommen zu werden, ist bisher nicht bekannt. Voraussetzung ist aber natürlich, möglichst erfolgreich in der Filmbranche tätig zu sein. Vorgeschlagen werden können Filme, die mindestens 40 Minuten lang sind und zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember des Vorjahres in einem Kino im Los Angeles County gelaufen sind. Nach Bekanntgabe der Nominierungen haben Mitglieder bis zum Dienstag vor der Verleihung Zeit, ihre Stimmen abzugeben. Die Auszählung erfolgt durch die Prüfgesellschaft PricewaterhouseCoopers.