Chima: „Ich versuche, meine eigene Geschichte zu erzählen“
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Musik ist ein Teil unseres Lebens
Mit seinem Erfolgshit "Morgen" und seinem Debütalbum "Stille" stürmte der Sänger und Songwriter Chima bereits 2012 die Charts. Seit dem 26. September ist seine Single "100 Elefanten" erhältlich. Am 10. Oktober folgt das ganze Album "Von Steinen und Elefanten". Was der Name zu bedeuten hat, verrät Chima im Interview.
2012 feierte der Frankfurter Sänger Chima mit dem Song und seinem Debütalbum „Stille“ seinen Durchbruch. Ab dem 10. Oktober ist er mit seinem neuem Album „Von Steinen und Elefanten“ wieder da. „100 Elefanten“ ist der erste Vorgeschmack und bereits seit dem 26. September erhältlich. Der Songwriter ist seit 15 Jahren im Musikgeschäft tätig. Er beweist sich mit deutschen Texten aus einer Mischung von Pop, Soul und elektronischen Einflüssen. Was die Musik für Chima bedeutet, verrät er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.
Sie haben sich jetzt zwei Jahre lang zurückgezogen. Was haben Sie in der Zeit gemacht?
Chima: Na ja, was man halt so macht in der Zeit zwischen zwei Platten: Musik. Ich habe gelebt und Songs geschrieben, zuerst unbestimmt und dann mit dem Ziel, ein Album fertig zu stellen.
Das neue Album heißt „Von Steinen und Elefanten“. Wie kam es zu dem Namen?
Chima: Die meisten Songs beschäftigen sich mit der Suche nach dem Glück – Glück als Metapher für einen Zustand, mit dem man zufrieden ist. Verschiedene Lebenssituationen werden auf dem Album angesprochen: romantische Begegnungen, nicht funktionierende Beziehungen und ganz oft das grundsätzliche Streben nach Glück. Und ich bin der festen Überzeugung, dass dieses Streben von der Idee bestimmt ist, dass man einen Punkt im Leben erreichen möchte, an dem man zufrieden ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass man diesen Punkt nur über Arbeit erreicht, ganz viel auch über Denkarbeit – man muss darüber nachdenken, wer man ist und wer man sein will und man muss verschiedene Wege ausprobieren, um dort hinzukommen.
Was genau meinen Sie denn mit „Elefanten“ und „Steinen“?
Chima: Die Metapher „Elefanten“ steht für dieses selbstreflektierende Denken: Da geht es um schwere Gedanken, Gedanken, die im Kopf trampeln. Die Herausforderungen, die man auf dem Weg zum Glück zu bewältigen hat – das sind für mich Steine. Es gibt auch Songs auf dem Album, die diese Begriffe beinhalten: „Stein für Stein“ und „100 Elefanten“. Das ist der Spannungsbogen, in dem sich das Album im Großen und Ganzen abspielt, also habe ich das dann zu einem Titel gemacht – zum Leitsatz des ganzen Werkes.
Verarbeiten Sie mit dem Schreiben von Texten die alltäglichen Probleme?
Chima: Beim Schreiben von Texten verarbeite ich vor allem alltägliche Beobachtungen. Ich weiß gar nicht, inwiefern das immer Probleme sind – kann sein, dass ich schwerpunktmäßig Probleme beackere. Mit der Musik kann ich grundsätzlich Dinge, die mich beschäftigen, verarbeiten und deswegen schreibe ich Texte. Das ist die Herausforderung, aber auch das Angebot, welches das Texte schreiben ermöglicht.
Sie schreiben Ihre Songs selbst. Wovon lassen Sie sich inspirieren?
Chima: Es gibt viele Künstler, die mich inspirieren. Aber ich versuche, meine eigene Geschichte zu erzählen. Es gibt ganz viele Leute, die Idole haben und ich finde das eigentlich nicht schlecht, ein Idol zu haben. Aber ich kann es mir für mich nicht vorstellen, jemanden so sehr zu bewundern, dass ich die Person dann nachahme oder sogar versuche, dem gerecht zu werden. Es gibt Künstler, die finde ich super, dazu gehört zum Beispiel Herbert Grönemeyer. Es gibt viele Künstler, die mich mit ihren einzelnen Songs oder mit ihrem ganzen Werk inspirieren. Aber eigentlich versuche ich, meine eigene Geschichte zu schreiben und was zu hinterlassen, was von Bedeutung ist.
Sie sind sehr aktiv auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken. Was bedeutet das für Sie?
Chima: Ich bin auf jeden Fall dankbar, dass ich direktes Feedback von den Leuten habe, die meine Musik am Ende auch kaufen. Früher war man hauptsächlich auf Feedback, welches man über die Plattenfirma bekommen hat, angewiesen. Heute lese ich mir Posts und Kommentare durch und finde sie interessant, aber teilweise auch ignorant. Grundsätzlich sind das Meinungen zu Impulsen, die ich gesetzt habe. Das ist spannend.
Was bedeutet Musik für Sie?
Chima: Musik bedeutet für mich Selbstausdruck. Mit Musik kann ich mich auf ganz verschiedene Art und Weise ausdrücken. Ich kann das zum Ausdruck bringen, was mir auf dem Herzen liegt, das ist sehr entlastend.
Was wären Sie, wenn Sie kein Geld mit Musik verdienen würden?
Chima: Das ist eine schwierige Frage, weil ich relativ früh wusste, was ich machen will. Wenn ich heute mein Abi machen würde und Musik keine Option wäre, würde ich tatsächlich wieder Soziologie studieren und dann in die Forschung gehen. Ich würde wahrscheinlich den Schwerpunkt auf Sozialpsychologie legen und eine Studie über den Gang der Menschen machen. Untersuchen, inwieweit der Gang des Menschen Ausdruck über seinen sozialen Status oder über das Selbstbild gibt – wie charakteristisch er ist. Die Idee hatte ich damals auch schon. Ich habe zwar leidenschaftlich studiert, aber ohne Fokus. Irgendwann ist es wichtig zu wissen, was man mit dem Studium machen möchte, und ich wusste das nie. Ich wusste immer, dass das nur eine Notlösung ist und das ist schwierig als Motivation für ein Studium.