Charli XCX: „Ich hab es euch doch gesagt!“

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Charli XCX: „Ich hab es euch doch gesagt!“

Sängerin Charli XCX hat bereits mit Songs wie "Boom Clap" und "Break The Rules" einen kleinen Vorgeschmack auf ihr neues Album "Sucker" gegeben. Jetzt bringt die 22-Jährige endlich das lang erwartete Werk auf den Markt. Das zeigt aber längst nicht ihr ganzes Repertoire: Wie Charli XCX es geschafft hat, knapp 500 Songs zu schreiben, verrät sie im Interview.

Die britische Sängerin und Songwriterin Charli XCX (22) hatte mit ihrem Song „Boom Clap“ aus dem Soundtrack von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ bereits einen gigantischen Hit. Außerdem schrieb sie bereits Songs für Künstler wie Rita Ora, Britney Spears oder den Dauerbrenner „I Love It“ von Icona Pop, zusammen mit Iggy Azalea war sie mit dem Stück „Fancy“ für zwei Grammys nominiert. Mit weiteren Singles wie der Dschungelcamp-Hymne „Break The Rules“ stieg die Spannung auf das neue Werk. Alles spricht also dafür, dass Charli XCX mit „Sucker“ nun richtig durchstartet. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät das Allround-Talent, wem sie es mit dem Album besonders zeigen will.

Wieso heißt Ihr neues Album „Sucker“ (Idiot)?

Charli XCX: Also „Sucker“ ist eigentlich ein ironischer Titel, aber er ist auch ein bisschen aggressiv und ein symbolischer Mittelfinger, der an alle geht, die an mir gezweifelt haben.

Also haben viele an Ihnen gezweifelt?

Charli XCX: Ja klar, ich mache Musik seit ich 14 bin und mir sind viele solcher Leute begegnet. Bis zum letzten Jahr wurde ich eher als Außenseiterin in der Pop-Szene bezeichnet. Das Album richtet sich an diese Leute – ganz nach dem Motto: „Ich hab es euch doch gesagt!“

Wieso wurde das Album so oft verschoben?

Charli XCX: Mein Song „Boom Clap“ lief so gut und ich wollte nicht direkt nach nur einem Song das ganze Album rausbringen. Ich wollte nicht, dass die Leute mich nur als das Mädchen kennen, das „Boom Clap“ singt. Ich will eher als eine Künstlerin angesehen werden. Deshalb wollte ich erstmal noch mehr Videos und Songs aus dem Album rausbringen, damit die Leute noch mehr von mir sehen und hören konnten, anstatt meine Musik nur mit „Boom Clap“ zu assoziieren.

Wodurch unterscheidet sich denn „Sucker“ von seinem Vorgänger?

Charli XCX: Das letzte Album war auf jeden Fall elektronischer und nicht so direkt. Dieses Album ist sehr wild und ehrlich. Es ist zwar auch sehr persönlich, aber es sind weniger Songs über Romanzen und Liebe. Es geht halt viel um meine Erfahrungen in der Musikindustrie und meinen Körper – aber natürlich sind da auch ein paar Songs über Beziehungen.

Haben Sie auch einen Lieblingssong darauf?

Charli XCX: Ja, entweder „Need Ur Luv“, den ich in einem Hotel in Schweden zusammen mit meinem Freund Rostam von der Band Vampire Weekend komponiert habe, oder den Song „Doing It“, den wir nach einer riesigen Hausparty in L.A. geschrieben haben. Am nächsten Tag wurden wir aus dem Haus geschmissen, weil wir durch unsere Party so viele aufgeregt haben.

Das hört sich nach viel Spaß an. Haben Sie denn, abgesehen von den Neidern, auch schon viele negative Erfahrungen in dem Business gemacht?

Charli XCX: Na klar, aber ich glaube, dass ich gerade aus den schlechten Erfahrungen viel Gutes gelernt habe. Ich habe wirklich gelernt, wie ich mein eigenes Business steuern und kontrollieren kann, das ist mir sehr wichtig.

Sie schreiben auch viele Songs für andere Künstler, zum Beispiel Icona Pop. Macht es einen Unterschied, ob Sie die Lieder für sich selbst oder für andere schreiben?

Charli XCX: Um ehrlich zu sein, versuche ich, genau das gleiche zu machen, wenn ich einen Song für jemand anderen schreibe. Ich bin mir bewusst, dass Leute mich fragen, ob ich für sie einen Song schreiben kann, weil sie meinen Style mögen. Also versuche ich immer, Texte zu schreiben, die ich cool finde und versuche nicht, jemand anderes zu sein.

In einem Interview meinten Sie, Sie hätten knapp 500 Songs geschrieben. Wie kommen Sie da mit Ihrer Zeit aus?

Charli XCX: Ich bin zwar sehr beschäftigt, aber Songs schreiben ist einfach eine Sache die ich liebe. Ich sag mal so: Es ist möglich. Ich glaube wenn du etwas genießt, dann fällt es dir sehr leicht, es zu machen.

Wie finden Sie da noch Zeit für Familie und Freunde?

Charli XCX: Ich hatte das Glück und konnte ein paar von meinen besten Freunden mit auf Tour nehmen. Also sind sie mit mir zur Tournee in die USA gefahren, das war super!

Vermissen Sie eine gewisse Privatsphäre?

Charli XCX: Also eigentlich genieße ich noch viel Privatsphäre, was sehr toll ist. Aber ja, ich bin sehr beschäftigt und es ist wirklich hart, Zeit für mich selber zu finden. Wenn ich unterwegs bin und in Hotels schlafe, bin ich zum Glück alleine. Das ist sehr schön, ich mag es, alleine zu sein.

Haben Sie ein Idol?

Charli XCX: Nicht mehr wirklich. Als ich klein war, mochte ich die Spice Girls und Britney Spears sehr gerne. Jetzt will ich lieber meinen eigenen Weg gehen. Aber sie haben mich auf jeden Fall inspiriert, damals war ich so ein großer Fan der Spice Girls, dass ich dachte sie seien meine besten Freunde. Baby Spice war mein Liebling.