CD-Tipp: Wye Oak – Shriek

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CD-Tipp: Wye Oak – Shriek

Zwischen Dreampop und Indie-Folk hatte das Duo Wye Oak seine Nische bereits gefunden. Mit dem vierten Album geht es nun auf zu neuen Ufern: Die Gitarren wurden, dem weltweiten Trend folgend, gegen Synthesizer getauscht.

Wye Oak waren bisher hauptsächlich Experten der überlaufenen Indiepop-Zone zwischen Dreampop und Indie-Folk geläufig. Mit ihrem vierten Album geht es nun auf zu neuen Ufern: Das aus Baltimore stammende Duo hat, dem weltweiten Trend folgend, auf „Shriek“ die Gitarren gegen Synthesizer getauscht.

Geplant war das wohl nicht. Drummer Andy Stack suchte das Weite, Sängerin Jenn Wasner blieb in Baltimore, die über das Internet ausgetauschten Musik-Ideen verselbstständigten sich, die Bandmitglieder fanden neue Lieblingsinstrumente. So hat Wasner ihre Gitarre gegen einen Bass eingetauscht. Und Stack sich Synthesizer und Keyboard-Schichten gewidmet. Alteingesessene Fans könnte diese Neuausrichtung schmerzen.

Der Rest darf sich über Electro-Dreampop-Experimente freuen, die manchmal so poppig klingen, wie die Chart-Schwestern von Haim. Beim Tanzen trocknen Tränen schneller, zudem haben sich Wye Oak auch nicht komplett neu erfunden. Trotz neuer Mittel klingt „Shriek“ nach dem alten Terrain der Band: Melancholischer Indierock, nur jetzt eben elektronischer, sphärischer, moderner. Und so ganz sind die Gitarren ja auch gar nicht verschwunden, ab und zu klingt noch immer ein Feedback und die Shoegaze-Sozialisation der beiden durch.