CD-Tipp: William Fitzsimmons – Lions

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CD-Tipp: William Fitzsimmons – Lions

William Fitzsimmons sieht zwar aus wie eine Mischung aus Hardcore-Punk und Oberhipster, ist aber genau das Gegenteil davon: Psychologe, Singer/Songwriter, ein Feingeist mit einer besonderen Lebensgeschichte.

Die Lebensgeschichte des Singer/Songwriters William Fitzsimmons ist so gut, die hätte sich kein gerissener Drehbuchautor besser ausdenken können. Als Sohn zweier blinder Musiker-Eltern wuchs Fitzsimmons in Pittsburgh, Pennsylvania, auf. Seine Welt war damit schon immer mehr an Akustik orientiert, statt an Visuellem.

Während der 35-Jährige äußerlich aussieht wie eine Mischung aus Hardcore-Shouter und Oberhipster (Tattoos, Rauschebart, Glatze), lassen seine sensiblen Lieder jeden Zuhörer vor Gefühlswallungen erzittern – weshalb sie auch schon bei „Grey’s Anatomy“ als Emotionsverstärker genutzt wurden. Indiefans erzittern noch zusätzlich vor Ehrfurcht, wenn sie den Namen des Produzenten hören, der bei „Lions“ Hand angelegt hat: Chris Walla, Gitarrist von Death Cab For Cutie und Produzent von The Decemberists oder The Postal Service.

Um das Bild des feinfühligen Singer/Songwriters zu komplettieren, sei noch angemerkt, dass Fitzsimmons außerdem studierter Psychologe und Veganer ist. Kein Wunder, dass der Mann am laufenden Band bezaubernd leise Gitarrenlieder erschafft, die Herzen öffnet, Gänsehaut auslöst und Gefühle heraufbeschwört. Diese Stimmung der totalen Melancholie ist zwar nicht mehr neu oder innovativ. Aber genau das richtige für introvertierte Tage am Fenster.