CD-Tipp: Sophie Ellis-Bextor – Wanderlust
Magazin
Publikum feiert zusammen mit der Band
Auf ihrem neuen Album ist die Britin mit den schönsten Wangenknochen des Popbusiness nicht mehr wiederzuerkennen. Den "Murder On The Dancefloor" hat sie hinter sich gelassen, nun spaziert sie aufgeschlossen und mit großen Augen durch die Genrewelten.
Im Vergleich zu ihrem Überhit „Murder On The Dancefloor“ ist das Comeback-Album von Sophie Ellis-Bextor vor zwei Jahren eher unbemerkt über die Bühne beziehungsweise Ladentheke gegangen. Da sich die Britin mit den beeindruckendsten Wangenknochen der Popgeschichte aber noch nicht auf ihrem Erfolg ausruhen möchte, greift sie nun erneut an – diesmal allerdings mit einem totalen Stilwandel.
Auf „Wanderlust“ spaziert sie neugierig und aufgeschlossen durch die Genrewelten, als wäre „Murder On The Dancefloor“ nie geschehen und sie eigentlich die Frontfrau einer Indie-Popgruppe. Was gar nicht so falsch ist: Ellis-Bextor sang vor ihrer Solokarriere in der Indieband theaudience, die in Großbritannien die Charts enterte. Eine Information, die dieses Album, auf dem außer ihrer Stimme praktisch nichts mehr an die „alte“ Ellis-Bextor erinnert, ein bisschen verständlicher macht.
Jeder Song auf „Wanderlust“ klingt anders. Als erstes hören wir arabisch anmutende Streicher, die für ordentlich Dramatik sorgen, und so wild bleibt es auch: Zwanziger-Jahre-Charme mit Plattenknistern, leichtfüßige Singalong-Momente mit fluffigen Indie-Gitarren, große Balladen- und schockierend harte Rockmomente – auf diesem Album gibt es praktisch alles. Nur die Disco-Dancefloor-Zeiten, die hat Sophie Ellis-Bextor geschickt um die Ecke gebracht.