CD-Tipp: Shakira – Shakira
Magazin
Publikum feiert zusammen mit der Band
Vier Jahre nach "Sale El Sol" und ihrem Welthit "Waka Waka (This Time For Africa)" ist Profi-Hüftanimateurin Shakira zurück. Pünktlich zu den ersten Sonnenstrahlen setzt die Kolumbianerin auf ihrem selbstbetiteltem Comeback-Album auf Abwechslung im Popkosmos.
Der erste Vorbote für eine neue Shakira-Ära heißt „Can’t Remember To Forget You“. Die reggaeaffine Single bedient mit Sommergefühlen, Ohrwurmpotenzial, einem kinderleichten Mitsing-Refrain und Rihanna als Gastsängerin alle Chart-Ansprüche ausreichend. Kein Wunder, dass die Freundin von Gerard Piqué nach ihrer Babypause damit gleich in sämtliche Top-Ten-Charts der Welt einstieg. Dem Album dürfte ein ähnlicher Höhenflug beschert werden.
Ob Reggae, Elektronik oder Country, ob deutsch oder spanisch – die Kolumbianerin schafft es, Pophits so klingen zu lassen, dass man sich fragt, warum es sie nicht schon längst gibt. Und jedem Song verleiht sie trotzdem eine besondere, persönliche Note. Rihanna war da fast schon überflüssig. „Empire“ erinnert im ersten Moment an die zerbrechliche Kate Bush, bevor sich Shakira mit der vollen Dröhnung aus Streichern, Synthies und Sirenen zum Höhepunkt singt. Dann wird wieder gechillt mit Reggae-Klängen oder dezentem Country-Einschlag dank Banjo-Einsatz. In „Spotlight“ sorgt Dubstep für extreme Dramatik.
Aber nicht jeder Song ist ein Volltreffer: „Medicine“ zum Beispiel klingt nach einem klassischen Albumfüller, Instantpop, der genauso gut von jedem anderen Popsternchen hätte gesungen werden können. Mit dem Dancehall-Angriff der Synthesizer im Autoscooter-Soundtrack „Dare (La La La)“ erleben auch die Neunziger ihr Comeback. Ein bisschen weniger neumodische Elektronik und dafür etwas mehr Latino-Einflüsse hätten dem Album geholfen, sich noch ein wenig vom Einheitsbrei abzuheben. Aber klar: Jammern auf hohem Niveau.