CD-Tipp: Sean Paul – Full Frequency
Magazin
DJ mischt Musik
Dancehall und Reggae blasen zur großen Party: Wenn Sean Paul zum Fest lädt, bleibt kein Hintern ungeschüttelt. Auch wenn der Jamaikaner auf Albumlänge ganz schön übertreibt.
Dreht die Sirenen auf, geht in Pornstar-Dance-Stellung und „shake it“: Der König hat Laune! Sean Paul, amtierender Dancehall-King mit knallharten Chartentry-Prinzipien und einem unvergleichlichen Hit-Ehrgeiz, hat es auf die Popöchen der Nationen abgesehen.
Auf „Full Frequency“ herrscht strikt verordneter Partyterror: Das Sitzfleisch muss ordentlich durchgetwerkt werden. In bester „Mister-Bombastic“-Manier feuert Paul seine Fans zur totalen Ekstase an. Wobei er sich prinzipiell nur auf die weibliche Zielgruppe konzentriert – zumindest dürfte es noch kein Album gegeben haben, auf dem so oft von den „Sexy Ladies“ und „Girls“ die Rede ist. Dazu gibt es extra-schlüpfrige Texte wie „Fuck me like a pornstar“ von Gästen wie Nicki Minaj oder Juicy J.
Das Ganze zielt natürlich auf Geschlechtsverkehr im Anschluss an den Großraumdisco-Besuch ab. Der Dancehall-Punk lässt diesmal aber auch gewisse Variationen und Abenteuer in seinem Sound zu. Produzent Damian Marley, der seinen Nachnamen nicht zufällig trägt, dürfte etwas mit dieser Experimentierfreude zu tun haben. Er variiert die gängigen Dancehall-Zutaten Bass, Synthie und Gesang sowie das Tempo im für Paul verträglichen Maße. Das ändert zwar nichts an Tonnen verklebter Synthies und einem generellen Overkill auf Albumlänge, bringt aber zusätzlich etwas Abwechslung ins Spiel.