CD-Tipp: Samy Deluxe – Männlich

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CD-Tipp: Samy Deluxe – Männlich

Im Hip-Hop-Business erwachsen zu werden ist nicht einfach. Fragen Sie Samy Deluxe. Das siebte Album des ehemaligen Dynamite-Deluxe-Drittels ruht sich in der Mittelmäßigkeit zwischen Spaß-Rap und pseudophilosophischen Texten zum Thema aus.

Rapper befinden sich mit fortschreitender Timeline irgendwann zwangsweise in der Krise: Veränderung, Weiterentwicklung, Erwachsenwerden – lässt sich mit Raps über Kiffen, den harten Block und Sex eben nur schwer verbinden. Jan Delay, ehemaliger Beginner und hier das Positivbeispiel, hat sich mit Soulfunkhop erfolgreich ans andere Ufer gerettet. Sido versucht sich neuerdings an einer Art Erwachsenen-Hip-Hop, profitiert dabei wie immer schon von seinem Humor. Bushido dagegen – nun ja, man google nur einmal die „Titanic“-Schlagzeile zur Geburt seiner Tochter.

Samy Deluxe, mittlerweile volle 18 Jahre im Business, scheint seinen Grow-Flow auch noch zu suchen. Sein letztes Experiment als Herr Sorge schreckte die meisten durch den massiven Einsatz von Auto-Tune und Synthies ab. Sein siebtes Soloalbum „Männlich“, ruht sich nun in totaler Mittelmäßigkeit aus. Der Anfang („Habt Ihr Mich Vermisst“) klingt noch funky wie bei Delay und macht Hoffnung, leider versinkt das Album anschließend irgendwo zwischen reinem Spaßrap und Pseudophilosophischen Texten zum Thema Männlichkeit.

Auch der Auto-Tune von Herr Sorge kommt wieder verstärkt zum Einsatz („Liebe In Der Diskotheque“). Die Reime bewegen sich zwischen Überschallgeschwindigkeit und Slowmotion, was zwar abwechslungsreich klingt, aber die Texte auch nicht spannender macht: „Warum sieht das Herz nicht weiter als das Auge / Kein Schwanz der Welt ist härter als Liebe und Vertrauen“, heißt es etwa in „Penis“, in dem Flo Mega den Refrain übernimmt. Löst leider häufiger Kopfschütteln statt Nicken aus.