CD-Tipp: Mø – No Mythologies to Follow
Magazin
DJ mischt Musik
Die 25 Jahre alte Dänin Mø hat ihre Popkultur-Hausaufgaben gemacht: Sie sieht aus, wie einer American-Apparel-Werbung entsprungen, ihre Stimme klingt original wie Lana Del Rey und ihre Musik bewegt sich zwischen den angesagten Pop-Nuancen Witch House und New R&B. Sie könnte die neue Robyn werden.
Wer nach Grimes oder Purity Ring noch nicht genug hat, vom mystifizierten Pop, sprich Witch House, bekommt von der Dänin Karen Marie Ørsted, kurz Mø, nun angemessenen Nachschlag. Ihr Debütalbum „No Mythologies To Follow“ bietet elektrifizierten Pop im Breitwandformat: Mit einer Stimme die unverschämt direkt an Lana Del Rey erinnert und Songs, die unverfroren Richtung Charts starren. Ihre Attitüde bewegt sich zwischen der nordischen Coolness von Lykke Li oder Robyn und der leicht freaky angehauchten Popsensation Lorde.
Das alles wird natürlich abgerundet von einer großen Liebe zur Mode der Neunziger und einem Stil, der einem American-Apparel-Werbeplakat entsprungen scheint. Damit dürfte die Dänin alle Bedürfnisse des modernen Popfans befriedigen. Auch musikalisch ist Mø voll auf der Höhe der Popkultur: Ihr Sound orientiert sich stark am gerade so angesagten überzuckerten New R&B, den die 25-Jährige mit ein bisschen Düsternis würzt. Und einigen Überraschungen: In „Pilgrim“ gibt’s zum Chartknüller im Elektronikgewand noch Bläsereinsatz und Glöckchenspiel. Das ist so catchy, dass es an Eingängigkeit und Hitpotenzial praktisch nicht zu übertreffen ist.
Das einzige wirkliche Manko an diesem Album ist, dass Fans, die den Hype um die „Jungfrau“ schon länger verfolgen, die meisten Songs bereits von ihrer EP kennen. Das Debütalbum erscheint physisch am 21. März, ist digital aber schon ab dem heutigen Freitag erhältlich.