CD-Tipp: Max Herre – MTV Unplugged / Kahedi Radio Show

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CD-Tipp: Max Herre – MTV Unplugged / Kahedi Radio Show

Max Herre ist vor allem für die Kinder der Neunziger ein Held der Jugend: Mit Freundeskreis, Joy Denalane und unsterblichen Hits wie "Tabula Rasa" hat er Musikgeschichte geschrieben und eine Generation geprägt. Kein Wunder, dass sein Unplugged eine Studiojamsession mit vielen Freunden geworden ist.

Max Herre reiht sich nach den Ärzten, Fanta 4 oder Herbert Grönemeyer in die Riege der deutschen Künstler ein, die von MTV zum Akustikkonzert gebeten werden. Doch mehr als bei allen bisherigen Unplugged-Konzerten ging es bei ihm vor allem um den Blick zurück, eine Rückkehr zu den Wurzeln, wo Herre, Held unserer Jugend, seine Musikkarriere gestartet hat, um Jamsessions mit dem Freundeskreis.

Während sich die meisten Musiker besonders außergewöhnliche Locations wie Tropfsteinhöhlen oder Schulaulas für ihr Unplugged aussuchten, legte Herre vor allem Wert auf Funktionalität. Im Funkhaus Berlin, wo einst der DDR-Hörfunk seinen Hauptsitz hatte und schon Portishead oder Sting arbeiteten, spielten die Musiker inmitten des Publikums in einer 360-Grad-Konstellation zueinander ihre Studio-Session ein. Ob in den Songtexten, in der Single, in den Presseinfos oder Interviews – überall wird man erst mal mit den Neunzigern, mit Freundeskreis, mit „A-N-N-A“ und „Tabula Rasa“ konfrontiert.

Das alleine dürfte für die meisten Neunziger-Kinder schon Grund genug sein, dieser ambitionierten, orchestralen Studiosession aus Funk, Soul, Hip-Hop und Reggae beizuwohnen, die sowohl die Anfangstage wie auch Herres letztes Solowerk umfasst. Ein weiterer Grund ist die beeindruckende Gästeliste, die 40 Musiker aus drei Jahrzehnten Musikgeschichte umfasst, unter anderem ein komplettes Orchester und Joy Denalane, Afrob, Sékou, Gentleman, Samy Deluxe, Patrice, Sophie Hunger und Philipp Poisel. Und damit wären wir wieder beim Ursprung, denn wenn einer Hip-Hop im Kollektivgedanken lebt, dann ja wohl Mister Freundeskreis.