CD-Tipp: Lambert – Lambert
Magazin
Band Session im Proberaum
Musiker verstecken sich gerne hinter Masken: Daft Punk, Das Phantom der Oper, Lordi... Aber im aufstrebenden Genre der Neoklassik gab es bisher noch keinen Anonymous-Pianist. Das ändert Lambert nun, von dem tatsächlich nicht mehr bekannt ist als seine filigrane Klavierkunst.
Die lieben, guten Masken. Immer wieder einen Artikel wert. Sie sind ja auch so vielversprechend. Bei Daft Punk hat es geklappt, bei Sido, beim Phantom der Oper, bei Cro, sogar die finnischen Gruselrocker von Lordi haben mit Masken den Eurovision Song Contest gewonnen. Im aufstrebenden Genre Neoklassik gab es bisher noch keinen Maskenmann – diese Nische besetzt nun Lambert.
Seine Maske ist wohl von einer Antilope inspiriert und so filigran, märchenhaft und übermenschlich wie seine Musik. Ein paar Quellen behaupten, Lambert wäre ein junger Engländer, aber so richtig glauben können wir das nicht. Zu sehr erinnern seine weichen Kompositionen an den Berliner Pianisten Nils Frahm – der dann auch noch im Booklet als Produzent aufgeführt wird. Außerdem wohnt Lambert mittlerweile wohl auch in Berlin. Da liegen die Spekulationen, Lamberst sei Frahm, praktisch auf der Hand…
Nur mit seinem Klavier zaubert der Mann mit der Fabelwesen-Maske, die auch einem Film von David Lynch entliehen sein könnte, eine schwerelose Stimmung von erhabener Schönheit. Wer Frahm, seinen Labelkollegen Olafur Arnalds und die ganze Neoklassik-Szene noch nicht kennt, stelle sich einfach die Melancholie von „Die Fabelhafte Welt Der Amelie“ in vorsichtig-zärtlichen Pianoklängen vor.