CD-Tipp: Kylie Minogue – Kiss Me Once
Magazin
Musik ist ein Teil unseres Lebens
Kylie Minogue ist zurück. Der erfolgreichste Popfloh im Musikzirkus würzt sein neues Album mit genau zwei Überraschungen: ein bisschen Dubstep, ein bisschen Pharrell Williams. Der Rest ist dann aber doch wieder gewöhnlicher Pop.
70 Millionen verkaufte Tonträger können nicht irren: Es gibt nur wenige Stars auf unserem Planeten, mit dem sich Kylie Minogue den Thron des Musikbusiness teilen muss. Dass Professionalität eher selten Innovation mit sich bringt, beweist allerdings das zwölfte Album des Popflohs. „Kiss Me Once“ klingt ungefähr wie ein Konsensalbum aus den letzten zwanzig Jahren Popgeschichte.
Die Songs heißen „Sexy Love“, „Feel Good“, „Beautiful“ und „Sexercize“ – wo die Reise von „Kiss Me Once“ hingeht, dürfte damit klar sein. Lupenreiner Pop, der diesmal nicht unbedingt ein musikalisches Ausrufezeichen setzt. Das hatte Kylie auch als Konsenskünstlerin immer wieder geschafft, zum Beispiel an der Seite von Nick Cave.
Auch auf diesem Album gibt es einen ganz besonderen Mann in ihrem Studio – beziehungsweise gleich ein paar, allen voran aber: Pharrell Williams. Der war für den Song „I Was Gonna Cancel“ verantwortlich, in dem man eindeutig Funk- und Daft-Punk-Einflüsse hört. Die zweite Überraschung dieses Albums sind Dubstep-Einflüsse, die sich gleich in zwei Songs finden. Der Rest bewegt sich dann aber doch wieder in gewohnten Bahnen: Die Synthies wummern wie in den Neunzigern zu Popmelodien, bei denen man sich wundert, dass es sie noch gar nicht gibt. Dazu singt Kylie mit relativ dünnen Stimmchen – oder sogar mit Vocoder-Effekt, wie zu Cher-Zeiten. Hätte man auch noch etwas spannender gestalten können.