CD-Tipp: Iggy Azalea – The New Classic

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CD-Tipp: Iggy Azalea – The New Classic

Iggy Azalea ist die neue Hoffnung im Mädels-Rap-Kosmos. Viel macht sie nicht draus. Trotz eindeutiger Rapskills, großer Klappe und einem mehr als gesunden Selbstbewusstsein schafft ihr Debütalbum es meistens nicht über Fahrgeschäft-Niveau hinaus.

Dass die Australierin Iggy Azalea früher oder später ins Rampenlicht muss, war klar: Die Frau kann rappen, ist schön genug für eine Lewis-Kampagne und hat eine richtig große Klappe – die Karriere als Rapperin war damit praktisch unumgänglich. Das nötige Selbstbewusstsein beweist sie schon mit dem Titel ihres Debütalbums: „The New Classic“ suggeriert bereits Klassikerstatus.

Dafür lässt die Musik in Sachen Innovation aber zu wünschen übrig. Die elektrifizierte, hyperaktiven Mädels-Rap-Party-Hits kennt man bereits von überdrehten Kolleginnen wie M.I.A., Kesha oder Nicki Minaj. Trotzdem ist es Azalea, die als erste Frau das Hip-Hop-Fachblatt „XXL“ als vielversprechendste Rapperin zieren durfte. Was nicht nur am dekorativen Aussehen der 23-Jährigen liegt, sondern tatsächlich an ihren Skills: Azalea kann rappen, das muss man ihr lassen.

Die Musik dazu hat allerdings nicht viel mehr als Großraumdisko-Potenzial. Mit Charli XCX und Rita Ora hat Iggy schon die richtigen „Duettpartner“ eingeladen. Ein witziges Clueless-Lookalike-Video greift den Neunziger-Trend auf. Eigentlich alles richtig gemacht. Trotzdem: Jeder Song ein Hit, der zwar sofort ins Ohr aber dort auch auf die Nerven geht. „The New Classic“ klingt mit Eurodance- und Synthie-Krieg hauptsächlich nach der Hintergrundmusik beim „Breakdance“-Fahrgeschäft. Obwohl das auch schon als Klassiker durchgehen könnte.