CD-Tipp: Broken Bells – After The Disco

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CD-Tipp: Broken Bells – After The Disco

James Mercer (The Shins) und Danger Mouse (Gnarls Barkley) sind die vermutlich kleinste Allstar-Band der Welt. Auf ihrem zweiten Album herrscht der Grundsatz: Guter Pop braucht immer auch ein Fünkchen Melancholie. Sogar wenn er nach den Bee Gees klingt.

Der Albumtitel ließe ja darauf schließen, dass es die Broken Bells etwas ruhiger angehen lassen. Falsch geschlossen. Nach der Disko, so leicht angeheitert und in den unbeobachteten, euphorischen Momenten vor dem Spiegel, tanzt es sich noch viel besser. Die Afterhour bestreiten James Mercer, hauptberuflich Sänger der nicht nur von Natalie Portman innig geliebten Indieband The Shins, und Danger Mouse, hauptberuflich Produzent, gerade mit U2 im Studio, und allgemein anerkanntes Musikgenie.

Bei der Mini-Allstarband geben Oldschool-Synthies und James Mercers dreifach gesampelter Bee-Gees-Gesang den Ton an, während sich die Stimmung unbeeindruckt von so viel Popreferenz höchst melancholisch gibt, mit Bläsern und Cello sogar noch retro-nostalgisch. Manchmal, wie in „Medicine“, klingt es richtig beschwingt und sorglos, das muss allerdings ein Versehen gewesen sein. Für Mercer gibt es nämlich keinen guten Popsong ohne Melancholie und „After The Disco“ gibt’s auch keine Afterhour sondern nur: „Dieses Gefühl, wenn man die Disco verlässt, dieses Abenteuerland hinter sich lässt und wieder in der kalten Realität ist.“

Aber wer sagt, dass man nicht auch durch die Realität tanzen kann? Mit dem richtigen Pop für die schwermütigen Momente des Lebens geht das. „But after the disco / All of the shine just faded away / Do what you want / Do what you will / Don’t tell me it’s not our time“ heißt es zum Beispiel im Titeltrack, während der neckische Refrain gleichzeitig aber die ganze Welt umarmt.