CD-Tipp: Bela B. – Bye
Magazin
Band Session im Proberaum
Mit 51 Jahren entdeckt Bela B. den Lucky Luke in sich: Auf seinem dritten Soloalbum frönt der Drummer der Ärzte mit allen Mitteln der Kunst der Country-Musik. Natürlich nicht ganz ironiefrei.
Bela B. lässt den Cowboy raus: Auf seinem dritten Soloalbum geht der 51-jährige Drummer der Ärzte in den Wilden Westen: Wie von seiner Stammband gewohnt, mit Hit- und Spaßgarantie. Da wird schon mal drei Minuten lang die Melancholie des Spermaflecks besungen: „Ich seh‘ ihn an, den Liebesfleck, er erzählt von Lust, Liebe und meiner Qual. Er ist mehr als das Stückchen Dreck, das er scheint. Er ist unser beider Denkmal.“
Den Country hat Dirk Albert Felsenheimer schon als Kind für sich entdeckt, ein Konzertfilm von Johnny Cash hatte ihn nachhaltig beeindruckt. „Mittlerweile habe ich sogar meinen Frieden mit Dolly Parton gemacht“, sagt Bela im Interview, doch das hört man seinem Album nicht an. Wie bei den Ärzten ist es unverschämt eingängig, voller Hits und gespickt mit musikalischen Ideen. Gibt ja auch genug, womit man sich hier austoben kann: Mariachi-Trompeten, Surfgitarren, Frauenchöre, Mandoline…
„Bye“ wurde mit der Nürnberger Band Smokestack Lightnin‘ aufgenommen, die sich in dem Genre schon seit den Neunzigern tummelt. Fleißpunkte gibt es außerdem für die Aktion, jeden einzelnen Song von verschiedenen Künstler(innen) einzählen zu lassen. Unter anderem: Lucinda Williams, Eleni Mandell, Gin Wigmore, die deutsche Stimme von Lisa Simpson und Wanda Jackson.