CD-Tipp: Bad Religion – Christmas Songs

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CD-Tipp: Bad Religion – Christmas Songs

Was wäre Weihnachten ohne Musik? Auf dieses durchaus unterhaltsame Weihnachtsalbum der Punkrock-Legende Bad Religion haben Rockerfamilien auf der ganzen Welt gewartet.

Für alle Familien, die sich eher dem Osbourne-Clan als den Obamas nahe fühlen, haben Bad Religion ein Album aufgenommen, das auch vor einem geschmückten Baum mit jeder Menge Stromgitarren- und Schlagzeugkraft aufwartet: „Christmas Songs“. Gitarrist Brett Gurewitz erklärt die Intention dieses ungewöhnlichen Projekts, traditionelle Weihnachtslieder in Punkrock zu verpacken: „Es sind einfach wirklich gute Songs, die auch eine nicht-religiöse Band mit Kraft und Gefühl vortragen kann.“

Auf den ersten Blick ist dies natürlich höchst ironisch, auf den zweiten allerdings höchst erstaunlich. Wie viel Power in Songs wie „White Christmas“ oder „O Come All Ye Faithful“ stecken kann! Man möchte sogar behaupten, dass es im Punkerclub zu keiner Revolte kommen dürfte, wenn der DJ diese CD an Heiligabend durchlaufen lassen würde – bis auf ein paar explizite Textstellen wie „Oh Glooohoooria“ fällt kaum auf, dass sich hinter diesen starken Riffs, den Punker-Chören und Rockbrettern traditionelle Weihnachtslieder verbergen, die man sonst nur in der Kirche hört.

Gurewitz spricht aus, was alle Bad-Religion-Fans denken dürften: „Es ist wahrscheinlich das subversivste Album, das wir je aufgenommen haben.“ Stimmt, man könnte auch sagen „rebellisch“. Und das passt doch ganz gut zu Bad Religion. Auch abseits jeder Ironie ein Album, das in jede Bad-Religion-Sammlung gehört.