CD-Tipp: Alcest – Shelter

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CD-Tipp: Alcest – Shelter

Alcest haben eine spannende Geschichte hinter sich: Die Franzosen kamen ursprünglich aus dem aggressiven Black-Metal-Genre und sind mittlerweile im verträumten Post-Rock angekommen. Für ihre neues Album gingen sie nach Island.

Vom aggressiven Black Metal zum verträumten Post Rock: Die französische Band Alcest hat eine interessante Entwicklung hinter sich. Im Jahr 2000 fingen die Jungs als reine Black Metal-Band an – mit starkem Forscherdrang. Erst fünf Jahre später stand das vorläufig endgültige musikalische Konzept der Band, das Elemente des Black Metal nur noch als akzentuierten Höhepunkt einer zuvor lange angeschwollenen Melodie einsetzt.

Um dieses „Weniger ist mehr“ wussten auch schon Post-Rock-Bands wie Explosions In The Sky oder Mogwai, an die Alcest mittlerweile am meisten erinnern. Shoegazing-Bands wie Slowdive oder My Bloody Valentine machten das Spiel mit der Härte im verträumten Gewand vor, perfektioniert hat die Symbiose aus Post-Rock, Dreampop und Shoegaze allerdings die isländische Band Sigur Rós. Davon scheinen auch Alcest überzeugt zu sein – weshalb sie sich für „Shelter“ den Luxus leisteten, dass Stammstudio der Isländer zu besetzen.

Mit dem Sigur-Rós-Stammproduzenten Birgir Jón Birgisson hatten sie auch noch einen internen Spezialisten an den Reglern, der ihren Sound mit einer gehörigen Portion Licht erfüllte. Mit endlosen Melodieschleifen, fragilem Gesang, Vulkanausbrüchen aus Schlagzeug und Gitarre und zahllosen Effektgeräten haben Alcest ein Album erschaffen, das man sich als Soundtrack zu seinen Träumen wünscht.