Cannes 2014: So teuer ist die Goldene Palme

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Cannes 2014: So teuer ist die Goldene Palme

Cineasten blicken nach Cannes, wo am Mittwoch das 67. Filmfest beginnt. Welche Filme sind die Favoriten? Wie teuer ist die die Goldene Palme? Und was kostet eigentlich ein Mittagessen in dem französischen Küstenort? spot on news hat die wichtigsten Antworten.

Nach der bunten Oscar-Party im März blicken Cineasten auf der ganzen Welt nun nach Cannes. Dort startet am Mittwochabend mit „Grace Of Monaco“ das 67. Internationale Filmfestival. 18 Filme konkurrieren in diesem Jahr um die Goldene Palme, die am 24. Mai von einer Jury vergeben wird. Zu den nominierten Regisseuren gehören Urgesteine wie David Cronenberg, Ken Loach, Mike Leigh oder die Brüder Luc und Jean-Pierre Dardenne. Die Nachrichtenagentur spot on news hat die interessantesten Fakten rund um das bedeutendste Filmfest der Welt zusammengetragen.

Wie alles begann

Bei kaum einem anderen Festival in Europa ist die Promidichte so hoch – klar, die Côte d’Azur zieht die Stars und Sternchen an. Das war auch am 20. September 1946 so, als Cannes zwar klein und beschaulich, aber schon damals mit einer beeindruckenden Filmprominenz startete. Im Wettbewerb lief Jean Cocteaus „Die Schöne und die Bestie“, Billy Wilder zeigte „Lost Weekend“ und Alfred Hitchcock „Berüchtigt“. Brigitte Bardot zog die Aufmerksamkeit der Fotografen erstmals 1953 auf sich, als sie über die Croissette flanierte. Heute geben sich die Top-Stars die Klinke in die Hand. Internationale Kinogrößen wie Arnold Schwarzenegger, Gérard Depardieu, Bruce Willis, Quentin Tarantino, Nicole Kidman und Pénelope Cruz werden regelmäßig bei imposanten Auftritten auf glanzvollen Yachten oder am Strand des „Majestic“ Hotels gefeiert.

Favoriten auf die Goldene Palme

In diesem Jahr konkurrieren 18 Filme um die Goldene Palme. Ein Pariser Juwelier erfand den Award, der Materialwert wird auf 25.000 Euro geschätzt. Die erste Goldene Palme gewann 1955 der Liebesfilm „Marty“ von Delbert Mann. Die Auszeichnung gilt heute als einer der begehrtesten Kinopreise. Zu den Favoriten gehören in diesem Jahr unter anderem das Biopic-Drama „Foxcatcher“ von Bennet Miller (47, „Capote“), die Künstlerbiografie „Mr. Turner“ von Mike Leigh (71, „Another Year“) oder David Cronenbergs (71, „Die Fliege“) Hollywood-Satire „Maps To The Stars“. Aber auch experimentellere Filme wie Michel Hazanavicius (47) Kriegsdrama „The Search“ oder „Clouds Of Sils Maria“ von Olivier Assayas (59) haben gute Chancen.

Die Jury

Den Vorsitz der in diesem Jahr überwiegend weiblich besetzten Jury hat die neuseeeländische Regisseurin Jane Campion (60, „Das Piano“). An Ihrer Seite nimmt unter anderem Sofia Coppola (42) Platz. Obendrein zur Cannes-Jury gehört der Schauspieler Willem Defoe (58). Insgesamt bewerten neun Filmschaffende die Arbeit ihrer Kollegen.

Berühmte Preisträger

Kult-Regisseur Quentin Tarantino begann seinen Siegeszug an der Côte d’Azur mit seinem Meisterwerk „Pulp Fiction“. 1994 bekam er dafür die Goldene Palme und stieg in die Riege der Hollywood-Stars auf. Auch Klassiker wie „Der dritte Mann“ (1949), „M.A.S.H“ (1970), „Taxi Driver“ (1976), „Die Blechtrommel“ (1979), „Sex, Lügen und Video“ (1989), „Das Piano“ (1993) und „Fahrenheit 9/11“ (2004) konnten in Cannes abräumen. Mit Werner Herzog wurde 1975 erstmals auch ein deutscher Filmemacher mit einem Hauptpreis bedacht, dem Jury-Spezialpreis für „Jeder für sich und Gott gegen alle“. Die Jury vergibt jährlich auch den Preis für die beste Schauspielerin. Dominiert wird diese Kategorie vor allem von US-Stars. Zweimal konnten bereits Vanessa Redgrave und Helen Mirren abräumen. Weitere berühmte Preisträgerinnen sind unter anderem Penélope Cruz, Sophia Loren, Katharine Hepburn, Cher oder Meryl Streep. Auch bei den Männern liegen die US-Stars vorne. So konnte unter anderem Jack Lemmon bereits zweimal triumphieren. Ebenfalls ausgezeichnet wurden Marlon Brando, Paul Newman, Jack Nicholson, Gérard Depadieu und Sean Penn.

Was es sonst noch zu wissen gibt

Die Bevölkerung der Stadt wächst während des Festivals auf das Dreifache an – von ca. 72.000 auf über 200.000. Der Boom beschert der Stadt ein Umsatzplus von rund 200 Millionen Euro. Ein Mittagessen kostet durchschnittlich 35 Euro, eine Übernachtung ist für Normalsterbliche in der Innenstadt kaum erschwinglich, zudem ist Cannes währende des Festivals restlos ausgebucht.