Cameron Diaz: „Die beste Rache ist umdrehen, weggehen und nie mehr zurückkommen“

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Cameron Diaz: „Die beste Rache ist umdrehen, weggehen und nie mehr zurückkommen“

Ein Mann und drei Frauen, das geht in den seltensten Fällen gut, Stoff für eine Rache-Komödie ist es allemal und wenn Cameron Diaz mitspielt, ist gute Unterhaltung ohnehin garantiert. Was sie und ihre Kolleginnen Leslie Mann und Kate Upton von Konkurrenz und Rache halten, haben sie im Interview erklärt.

Am 1. Mai kommt ein Film in die Kinos, den man einfach nur deshalb ansehen könnte, weil sich die toptrainierte Cameron Diaz (41, „In den Schuhen meiner Schwester“) und Miss US-Sexbombe Kate Upton (21) jeweils in weißen Bikinis – und in Zeitlupe – über den Strand jagen. Doch wenn man den beiden beim Interview so zuhört, gewinnt man den Eindruck, dass es in „Die Schadenfreundinnen“ um viel mehr geht als eine unterhaltsame Rache-Komödie. Die Nachrichtenagentur spot on news traf sie zusammen mit Kollegin Leslie Mann (42, „Wie das Leben so spielt“) zum Interview in Münchener Hotel Bayerischer Hof.

Gibt es Solidarität unter Frauen?

Cameron Diaz: Mit dem Film wollen wir zeigen, wie Frauen in Wahrheit miteinander umgehen. Die taffe Geschäftsfrau Carly (Diaz), die brave Hausfrau Kate (Mann) und die junge sexy Amber (Upton) sind so unterschiedlich. Sie hätten sich auch sicher nicht kennengelernt, wenn sie nicht diesen gemeinsamen Mann Mark (Nikolaj Coster-Waldau) gehabt hätten. Trotzdem helfen sie einander durch eine harte Zeit. Und genau so sind wir Frauen doch eigentlich, wir stehen nicht ständig in Konkurrenz.

Konkurrenz, Stutenbissigkeit etc. kennen Sie nicht?

Diaz: Ich kenne nicht viele Frauen, die andere Frauen schlecht behandeln. Ich weiß aber natürlich, dass es sie gibt. Hellhörig werde ich allerdings, wenn eine Frau sagt, dass sie anderen Frauen nicht vertraut. Das ist dann nämlich höchstwahrscheinlich ihr eigenes Thema.

Zwischen Ihnen Dreien gibt es auch keine Konkurrenz?

Diaz: Die Medien beschäftigen sich in der Tat am liebsten damit. Wir machen zu dritt diese Tour und alles, worüber die Journalisten berichten ist: Wer schaut besser aus? Wer hatte das schönste Kleid an? Wer ist am interessantesten? Wer hat wen in den Schatten gestellt? – Uns geht es aber absolut nicht darum: Wir feiern unsere individuelle Schönheit, unsere individuellen Stärken und wir unterstützen uns. Besonders traurig finde ich an dieser Art von Berichterstattung, dass den Frauen damit vorgemacht wird, dass es um Konkurrenz gehen sollte.

Leslie Mann: Stimmt. Dahinter steckt eine echt altmodische Vorstellung von Frauen. Früher waren viele sicher davon abhängig, einen Mann zu finden, der für sie sorgt. Heute sind wir unabhängig und es ist nicht das Ende der Welt, wenn uns ein Mann für eine andere Frau verlässt. Inzwischen ist es eher eine unheimliche Vorstellung, von einer Person abhängig zu sein. Und zum, Glück ist es ja nicht mehr so.

Kate Upton: Und übrigens besprechen wir drei immer zusammen, was wir bei welchem Auftritt anziehen.

Eifersucht oder Neid auf anderen Frauen kennen Sie also nicht?

Upton: Wie willst du dein Leben genießen, wenn du immer nur mit anderen Frauen konkurrierst, eifersüchtig und neidisch bist. Man sollte aus sich selbst das Beste rausholen, sich ruhig ein bisschen selbst feiern und damit zufrieden sein.

Diaz: Wenn eine Frau neidisch oder eifersüchtig auf eine andere Frau ist, dann zeigt sie damit doch, dass sie sich nicht gut genug findet. Das ist keine gute Art, sein Leben zu leben. Man sollte stolz auf sich sein und sich nicht wünschen, jemand anders zu sein.

Mann: Die Einstellung hat großen Einfluss auf die Ausstrahlung. Man sieht es, wenn sich eine Frau nicht gut findet.

Was sagen Männer zu diesem Film?

Diaz: Tendenziell das: „Wenigstens bin ich nicht so schlimm wie der Typ!“

Wie leicht ist es, Dates zu haben, wenn man so attraktiv und berühmt ist?

Diaz: Ich kann mich nicht beschweren.

Upton: Wenn man sich auf sich konzentriert und weiß, wer man ist, dann sucht man keinen Mann. Man trifft sie und sie passen in dein Leben oder eben nicht.

Was halten Sie davon, einen Mann zu daten, der in einer Beziehung ist?

Diaz: Das ist ein No-go.

Upton: Nicht akzeptabel.

Haben Sie mal herausgefunden, dass ein Mann doch liiert war?

Diaz: Nein, das ist mir noch nicht passiert. Trotzdem glaube ich, dass jeder schon mal betrogen worden ist: von einer Freundin, einem Freund, von der Familie.

Haben Sie schon mal mit einer Frau um einen Mann gekämpft?

Diaz: Nein. Wenn er nicht genau weiß, was er will, gibt es für mich keinen Grund, bei ihm zu sein. Sie kann ihn gerne haben, bitteschön!

Upton: Liebe sollte kein Wettbewerb sein. Es sollten einfach zwei Menschen aufeinandertreffen, die sich voneinander angezogen fühlen.

Mann: Bei den Mormonen gibt es Frauen, die sich einen Mann teilen und glücklich damit sind.

Upton: Wenn alle damit einverstanden sind, ist es in Ordnung. Für mich wäre es nichts.

Haben Sie sich schon mal an einem Mann gerächt?

Diaz: Ich wünschte, ich wäre cool genug. Die beste Form von Rache ist aber ohnehin: umdrehen, weggehen und nie mehr zurückkommen. Wenn einer ein Lügner und Betrüger ist, kannst du nichts machen. Es ist eine große Strafe, nicht erklären zu dürfen, warum man etwas gemacht hat.

Upton: Für mich hat Rache nichts mit Liebe zu tun. Ich glaube an Ehrlichkeit und daran, dass man sein Leben nicht genießen kann, wenn man sich mit Rache an einer anderen Person beschäftigt.

Was würden Sie machen, wenn Sie herausfinden würden, dass Ihr Mann Sie betrügt?

Mann: Ich hatte mal einen Mann, der mich betrogen hat. Ich war am Boden zerstört. Daraufhin fühlte er sich sehr schuldig und kaufte mir viele Geschenke. Einige Wochen später trennte ich mich von ihm – und behielt die Geschenke.

Würden Sie ihn zurücknehmen?

Upton: Es macht keinen Sinn, denn wenn sie dir das antun, ziehen sie dich runter. Das ist emotionaler Terror und du verlierst doch nur Zeit, um über ihn hinwegzukommen. Eigentlich sollte man nicht einmal weinen, weil der Mann das Problem hat, nicht man selbst.

Was ist Ihre Lieblingsszene im Film?

Upton: Die Tanz-Szene in der Bar, weil es mein 21. Geburtstag war.