Bruno Mars und Rihanna: Keiner wird häufiger illegal heruntergeladen
Magazin
Band Session im Proberaum
Diese beiden Künstler haben in den vergangenen zwölf Monaten kein Album veröffentlicht - und führen trotzdem die Jahrescharts an. Ob sich Bruno Mars und Rihanna über just diese "Spitzenposition" freuen, ist aber fraglich: Die beiden wurden 2013 so häufig illegal heruntergeladen wie sonst niemand.
Grund zur Freude? Rihanna (25, „Unapologetic“) und Bruno Mars (28, „Unorthodox Jukebox“) führen die Jahrescharts 2013 an – in der Kategorie „illegale Downloads“. Die Songs der beiden US-Künstler wurden in den vergangenen zwölf Monaten jeweils rund fünf Millionen Mal über das Filesharing-System Bit Torrent heruntergeladen. Das hat eine Analyse des Dienstleisters Musicmetric ergeben, wie das britische Musikblatt „NME“ berichtet. Kurios: Weder Rihanna noch Bruno Mars hatten 2013 ein neues Album herausgebracht. Ihre aktuellen Werke stammen noch aus dem Jahr 2012.
Trotzdem haben die beiden in dieser eher unangenehmen Rangliste die Konkurrenz ins Feld geschlagen. Erst auf Rang drei und vier folgen Künstler mit aktuellen Veröffentlichungen: Daft Punks „Random Access Memories“ und Justin Timberlakes „The 20/20 Experience“ interessierten die Filesharer durchaus. Je vier Millionen illegale Downloads schlugen für Daft Punk und Timberlake zu Buche.
Unangenehme Bekanntschaft mit der ungebrochenen Gratis-Download-Lust der Internetnutzer hatte erst unlängst Beyoncé gemacht. Die Tracks ihres Albums wurden laut „NME.com“ in den ersten zehn Tagen nach Veröffentlichung 240.000 Mal heruntergeladen. Das reicht für einen Platz in den Top 20 der „illegalen“ Jahrescharts – und, simpel gerechnet, für einen monetären Verlust von 2,9 Millionen Euro.
Ganz so schwarz-weiß will der Chef der Musicmetrics-Besitzergesellschaft Semetric, Gregory Mead, die Sache allerdings nicht betrachten. Zwar sei Download-Piraterie nicht zu befürworten – sie habe aber auch für die Musikindustrie ihre Vorteile, wird er vom „NME“ zitiert. So ließen die Download-Statistiken Rückschlüsse darauf zu, in welchen Regionen des Erdballs viele Fans zu finden seien. Und nicht jeder illegale Download sei gleichbedeutend mit einem finanziellen Verlust: „Früher sind die Leute in Plattenläden gegangen, um CDs anzuhören, bevor sie sie kaufen – heute downloaden oder streamen sie einen Track und kaufen sich dann vielleicht einen Download oder ein Konzertticket.“