Bono plant einen „richtig guten Sex-Song“

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Bono plant einen „richtig guten Sex-Song“

Das komplette Album einer Top-Band gratis zum Download auf iTunes - für die einen einfach ein netter Zug von U2, für die anderen ein Grund für Hasstiraden. Die Band und vor allem Frontman Bono nehmen es gelassen. Im Interview verrät der Sänger seine weiteren Pläne.

Eigentlich wollten U2 () ihre Fans mit dem Gratis-Album auf iTunes belohnen, jetzt müssen sie für ihren Deal herbe Kritik einstecken. Frontmann Bono (54) nimmt es gelassen. „Künstler müssen manchmal polarisieren. Gerade in den letzten Wochen merkte ich: Ich stehe gern im Zentrum eines Streites. Ich fühle mich im Chaos zu Hause. Ich habe diese Hasstiraden genossen“, sagt er im Interview mit der Zeitung „Welt am Sonntag“. Er wolle den Leuten auf die Nerven gehen, schließlich gehöre diese Attitüde zum Punkrock.

U2 hatten ihr jüngstes Album „Songs of Innocence“ nicht regulär verkauft, sondern es für sämtliche iTunes-Kunden bis 13. Oktober zum Gratis-Download zur Verfügung gestellt. Doch die Aktion kam nicht bei allen gut an, es war sogar die Rede von Entwertung der Musik. Trotz des Shitstorms bereuen U2 ihre Entscheidung nicht. „Die Aktion hat Musik wieder in den Zeitgeist eingespeist. Es wird sehr emotional darüber diskutiert. Stimmt. Aber das ist doch gut“, verteidigt Bono das Projekt.

Die größte Sorge bei der Veröffentlichung des neuen Albums wäre eher gewesen, dass sich keiner dafür interessiert, „weil es einen Großteil der Leute über die herkömmlichen Vertriebswege nicht mehr erreicht“. Trotzdem werden Fans für ein nächstes Album wieder zahlen müssen, denn „diese Geschenk-Aktion war ein einmaliges Event“.

Für die Zukunft hat Bono noch mindestens ein großes Ziel vor sich: Einen guten Song über Sex zu machen, denn das sei „ein sehr kraftvolles Thema“ und „eine treibende Kraft des Lebens“. Bisher habe er aber noch keinen richtig guten Sex-Song geschrieben, „da habe ich noch einen langen Weg vor mir“.

Auf dem neuen Album widmet er sich erstmal anderen Themen wie traumatischen Ereignissen aus seiner Kindheit. „Ich wollte mich einigen schmerzhaften Erlebnissen meiner Jugend stellen. Viele gehen in solchen Momenten zu Psychiater. Ich ging zu den drei Männern, mit denen ich seit 38 Jahren in einer Band bin“, lässt Bono die Arbeit an „Songs of Innocence“ Revue passieren.