Bono: „Ich genieße den Hass“

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Bono: „Ich genieße den Hass“

Etwas zu verschenken ist an sich eine nette Sache. Und doch mussten U2 gehörig Schelte einstecken, als sie ihr Album gratis zum Download auf iTunes anboten. Frontmann Bono kümmert die Kritik wenig - er genießt sie sogar.

Für Geld war das jüngste Album von U2 () nicht zu haben. Das gab es vollkommen umsonst. Jeder iTunes-Kunde konnte sich das Album bis 13. Oktober gratis herunterladen, was dann auch 26 Millionen von ihnen taten. Eine millionenschwere Band verschenkt also ihr Album – da gibt es nichts zu meckern, oder? Falsch. Denn von Musiker-Kollegen hagelte es Kritik an der Kooperation. Frontmann Bono kann das allerdings nicht aus der Ruhe bringen. „Ich lebe damit nicht nur sehr entspannt, ich genieße den Hass sogar“, sagte der Ire der Zeitung „Die Zeit“. „Ich mag Konflikte, sie beleben mich!“

Dass selbst Herbert Grönemeyer, der eigentlich seit Langem mit Bono befreundet ist, sich nicht mit der Apple-Kooperation anfreunden konnte und sie hart arbeitenden Musikern gegenüber „respektlos“ fand, prallt ebenfalls an dem Sänger ab: „Das hat Herbert gesagt, ohne sich vorher schlau zu machen.“ Sie hätten das Album selbst nicht verschenkt, sondern seien von dem Technikkonzern sogar gut bezahlt worden. „Und Apple hat dann unsere Musik den Kunden geschenkt.“

Bono sieht demnach keinen Grund, sich für die lukrative Zusammenarbeit mit Apple zu entschuldigen. Fehler sieht er allerdings bei der Kommunikation mit Fans und Presse. Er und seine Bandkollegen hätten ihr Vorhaben besser erläutern sollen: „Die haben eben alle nicht kapiert, was wir getan haben.“