Best of 2013: Woodkid – The Golden Age

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Best of 2013: Woodkid – The Golden Age

Bisher war der 30-jährige Woodkid vor allem visuell unterwegs: Er zeichnet vor allem für die bombastischen Videos einer Lana Del Rey oder Katy Perry verantwortlich. Dann entschied er, dass auch das Radio etwas mehr Bombast verdient hat und nahm "The Golden Age" auf.

Erst mal denkt man bei „The Golden Age“, dass hier der große Bruder vom viel gelobten Antony And The Johnsons am Werk sein muss. Aber weit gefehlt: Woodkid ist trotz stimmlicher Ähnlichkeiten nicht mit dem großartigen Antony Hegarty verwandt. Trotzdem kennt man ihn im Musikbusiness schon länger: Beim Drehen und Produzieren von Clips, unter anderem für Katy Perrys „Teenage Dream“ und Lana Del Reys „Born To Die“, entdeckte er, dass die Liebe zur Musik noch ein bisschen tiefer ging als nur bis zum Bildschirm.

Mit großem Erfolg. Schon die ersten Singles und EPs des vielseitigen Künstlers gingen sofort durch die Decke, der Song „Iron“ untermalte die „Assassin’s Creed“-Kampagne. Die blieb mit ihrer fulminanten Mischung aus Orchester- und elektronischen Klängen, Trommeln und Trompeten, Streichern und Klavier, Gefühl und Dramatik, Bombast und Pathos so vielen Leuten im Kopf, dass der Woodkid-Sound für die nächste Kampagne auch gleich herangezogen wurde.

Hinter dem Künstlernamen und ungewöhnlichen Hits wie „Run Boy Run“ steckt der gebürtige Franzose Yoann Lemoine. Das gesamte Album „The Golden Age“ ist bestens geeignet, um die Schlachten in Krieger-Szenen aus dem alten Rom, Aufbruchsstimmung in Werbefilmen oder den Einmarsch des Boxers zu seinem wichtigsten Kampf zu unterlegen. Wie der 30-Jährige in Interviews erklärte, wollte er sich mit seinem Debütalbum selbst beweisen, dass er auch auf anderen Gebieten kreativ sein könne. Das dürfte er geschafft haben.