Best of 2013: Vampire Weekend – Modern Vampires Of The City

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Best of 2013: Vampire Weekend – Modern Vampires Of The City

Die New Yorker Vampire Weekend haben mit ihrem ersten beiden Alben den Bogen von Peter Gabriels World-Musik zur aktuellen Indieszene geschlagen. Auf dem dritten Album wagten sie mehr Experimente denn je - und wurden von "Pitchfork" mit dem ersten Platz auf der Jahresbestenliste belohnt.

Mit ihrem ersten Album haben die New Yorker Indie-Musiker Vampire Weekend 2008 Kritiker und Fans auf Anhieb überzeugt. Ihre Mischung aus Indierock und Afropop ging sofort ins Bein, lud Kritiker aber gleichzeitig auch zu Vergleichen mit Peter Gabriel ein. Kurz: Alle waren glücklich und selbst die, denen der popkulturelle Hintergrund generell egal ist, wollten schnell dazu tanzen. Das zweite Album „Contra“ manifestierte den Hype und löste noch mehr Lob aus.

2013 war man dann beim eigentlich gar nicht mehr so schwierigen, dritten Album angekommen, das als Trilogie-Abschluss mit New-York-Schwerpunkt angesehen werden darf. Doch etwas hatte sich verändert: Songs wie „Step“ zeugen zwar davon, dass den Jungs die Melodien noch lange nicht ausgehen – aber sie wollen sie nicht mehr unbedingt so betonen wie bisher. Die eingängigen Hits und leichtfüßigen Rhythmen wurden durch Experimente mit Stimmeffekten, Orgeln, harten Gitarren und einer Prise Psycho-Rock’n’Roll ordentlich verkünstelt.

Die Hörer sind offensichtlich fortgeschritten genug, um auch den etwas schwierigeren, schrammeligen Weekend-Sound abzufeiern – der Grund, warum sich dieses Album auf allen Jahresbestenlisten und bei „Pitchfork“ sogar auf Platz eins befindet. Dort weiß man, dass man sich auf gute Musik manchmal auch richtig einlassen muss. Alles eine Frage der Weiterentwicklung.