Best of 2013: Jon Hopkins – Immunity

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Best of 2013: Jon Hopkins – Immunity

Understatement muss man sich leisten können und Jon Hopkins kann das. Der Produzent, DJ und Remixer ist schon seit einem Jahrzehnt im Musikbusiness tätig, zog die Strippen bisher aber hauptsächlich im Hintergrund. Mit dem Solowerk "Immunity" gab es 2013 den großen Durchbruch.

Eine der größten musikalischen Überraschungen des Jahres war Jon Hopkins. Der umtriebige DJ, Produzent, Remixer und Frickler ist zwar schon seit über einem Jahrzehnt als „Soundbildhauer“ tätig, doch erst mit seinem vierten Werk „Immunity“ in der Öffentlichkeit angekommen. Bisher zog der Engländer die Strippen hauptsächlich im Hintergrund: Seine Kollaboration mit King Creosote, „Diamond Mine“, wurde 2011 für den renommierten Mercury Prize nominiert, zwischenzeitlich fungierte er als Produzent u.a. für Coldplay, spielte im Vorprogramm von The xx und schrieb den Soundtrack zu „Monsters“ oder verbreitete seine Ambient-Spirit bei „Sex And The City“.

2013 erschien nach längerer Soloabstinenz erstmals wieder ein Solowerk von ihm. Und was für eins: Sämtliche Medien erkoren „Immunity“ zur Platte des Monats und sind sich zum Jahresende einig, dass es 2013 kein besseres Electro-Album gab. Ja, auch nicht von Daft Punk oder Moderat, auch wenn deren Namen noch immer bekannter sind als Hopkins. Understatement muss man sich leisten können und Hopkins kann das, sowohl beim Marketing als auch in seiner Musik.

Wichtiger Bestandteil von Hopkins Musik sind nicht nur die organischen Computergeräusche, die gleichzeitig entspannt dahin pluckern und energetisch dem Höhepunkt entgegen streben können, sondern auch Alltags- und Hintergrundbeobachtungen in Form von Geräuschen. So hört man neben hypnotischen Beats und elegischen Soundscapes zum Beispiel ein Feuerwerk, einen vorbeifahrenden LKW oder plätscherndes Wasser hören – vor allem in der zweiten Hälfte, ab der „Immunity“ mit Klavier und verschleppten Beats zur meditativen Ambientplatte wird. Das ist Musik in Schichten und intelligenter Electro, der sich fürs Kopfkino und die Tanzfläche gleichermaßen eignet.