Best of 2013: Haim – Days Are Gone

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Best of 2013: Haim – Days Are Gone

Die Haim-Schwestern waren die meistgehypte Band dieses Jahres. Ihre Musik ist hauptsächlich vom R'n'B der Neunziger inspiriert und macht sich auf der WG-Party genauso gut wie im Hit-Radio. Geht wunderbar ins Ohr und passt trotzdem perfekt ins Feuilleton.

Die Haim-Schwestern haben ein anstrengendes Jahr hinter sich: Aufgrund einer EP und überzeugenden Live-Qualitäten waren Danielle, Alana und Este dieses Jahr die meistgehypte Band – obwohl das Album zum Hype erst Ende des Jahres erschien. Entsprechend groß waren die aufgebauschten Erwartungen. Beim langersehnten, ersten Hördurchgang von „Haim“ kratzte sich dann auch manch Kritiker (öffentlich) am Kopf: Das ist nun diese Band, die von „Spiegel“, „Intro“ und „BBC“ seit Monaten in den Himmel gelobt wird? Obwohl man nach zweimaligem Hören schon mitsingen kann?

Hier nämlich ist der große Unterschied zu den künstlerisch wertvollen, meist aber doch überanspruchsvollen Bands der Feuilletons. Den Pop von Haim versteht jeder. Die amerikanischen Schwestern lassen sich hauptsächlich vom R’n’B der Neunziger inspirieren, lockern diesen aber mit ein paar Folk- und Indie-Gedanken auf und klingen damit abwechselnd nach TLC, Shania Twain oder sogar Ginuwines „Pony“. Das ist Musik, die sofort ins Ohr geht, Futter für das Radio, Opium fürs Volk. „Days Are Gone“ ist ein gutes Album für die kleine Schwester, das Radio, die WG-Party und zum Abspülen – also für jede Lebenssituation.