Berlins Frühaufsteher feiern bei „Morning Gloryville“

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Berlins Frühaufsteher feiern bei „Morning Gloryville“

Gymnastik, ein starker Kaffee oder doch vielleicht kalt duschen? Es gibt viele Möglichkeiten, morgens wach zu werden - in Berlin geht man seit neuestem in den Club. "Morning Gloryville" heißt die neue Event-Reihe in der Hauptstadt.

Wer morgens keine Lust auf Menschen oder Konversation hat, schläft am besten weiter. Morgenmuffel würden wohl kaum auf die Idee kommen, zu tanzen oder Yoga-Übungen zu machen, geschweige denn, den Tagesanbruch zu „feiern“. In Berlin kann man jetzt aber genau das mit hunderten Menschen gemeinsam tun. Bei der Veranstaltungsreihe „Morning Gloryville“ geht es darum, den „Tag mit bester Laune zu beginnen“, sagt Organisatorin Marta Cornellana zu spot on news. Am Mittwoch geht das Event in der deutschen Hauptstadt in die dritte Runde.

„Wir wollen die Leute am Morgen glücklich machen“, erklärt sie. Konkret funktioniert das so: Einmal im Monat können Berliner und Zugereiste die „Morning Gloryville“-Party besuchen. Ein DJ legt auf, die Menschen tanzen – so wie nachts in einem Club, nur dass das Ganze eben morgens von halb sieben bis halb elf stattfindet, danach geht’s in die Arbeit. Wer will, kann Smoothies oder Kaffee trinken, Yoga-Übungen machen oder sich eine Massage gönnen. Alkohol gibt es nicht. Alles, was es zu kaufen gibt, soll gesund sein.

Party made in London

Feiern am Morgen – in Berlin wohl nicht zu ausgefallen. Dabei kommt das Konzept ursprünglich aus London. Samantha Moyo hat das Projekt 2013 zusammen mit dem Körpertherapeuten Nico Thoemmes in der britischen Hauptstadt ins Leben gerufen. „Morning Gloryville“ steht für „conscious clubbing“ – auf Deutsch „bewusstes Feiern“.

Die Idee scheint auch in Deutschland zu funktionieren: Die erste „Morning Gloryville“-Party im Dezember besuchten laut Cornellana 400 Menschen, zum zweiten Termin im Monat darauf kamen schon über 500 tanzbegeisterte Frühaufsteher. Das Publikum sei bunt gemischt: Geschäftsleute, Menschen aus der Medienbranche, Künstler oder Tänzer starten einmal im Monat gemeinsam in ihren Mittwoch. Im Optimalfall geht es wohl nach der frühen Party ins Büro.

Feiern für Jung und Alt

Tatsächlich sind auch Kinder und Rentner bei „Morning Gloryville“ willkommen: Cornellana sagt, es sei ein sehr inklusives Konzept. „In London habe ich einen Mann getroffen, der dort seinen 75. Geburtstag gefeiert hat. Seine Nichte hat ihn mitgenommen“, plaudert sie aus dem Nähkästchen. Klar, warum auch nicht – tanzen kann schließlich jeder. Für Cornellana ist es aber mehr als nur Tanzen: „Es ist die ultimative körperliche Übung. Freies improvisiertes Tanzen im Raum weckt auf einzigartige Weise den Körper, Geist und die Kreativität“, sagt sie. Man fühle sich danach energiegeladen. Ob so der perfekte Start in den Tag aussieht?

Wer möchte, kann es am Mittwoch (25. Februar) selbst ausprobieren: Dann fällt die dritte Klappe für „Morning Gloryville“, erneut im Berliner Club „Neue Heimat“. Dieses Mal legt kein Geringerer als DJ Alle Farben auf. Noch gibt es wenige Tickets. Die Online-Karten kosten zehn Euro, an der „Morgenkasse“ kommt ein Aufschlag von fünf Euro dazu.