„Avengers: Age of Ultron“: Viele Köche, guter Brei

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„Avengers: Age of Ultron“: Viele Köche, guter Brei

Nach einem fulminanten Siegeszug in den weltweiten Kinocharts machen sich die berühmten Marvel-Helden nun auf, das heimische Wohnzimmer zu erobern.

Viele Köche verderben ja angeblich den Brei. Wie gut, dass die Helden aus „Avengers: Age of Ultron“ sich weniger am Herd aufhalten, sondern mehr damit beschäftigt sind, die Auslöschung der gesamten Menschheit zu verhindern. Nach seinem Siegeszug auf der Kinoleinwand ist der Superhelden-Blockbuster nun auch auf DVD und Blu-ray erhältlich. Neben dem eigentlichen Film finden Comic-Fans dort zusätzliche Szenen, ein Gag Reel, diverse Making-of-Featurettes und auf Wunsch Audiokommentar.

Worum geht’s?

„Nur ein Weg führt zum Frieden… die völlige Vernichtung der Avengers“. Mit einem Friedensprojekt hat sich der egozentrische Milliardär und Superheld Tony Stark ein klassisches Eigentor geschossen. Denn kaum erblickt sein Programm Ultron mithilfe eines mächtigen außerirdischen Artefakts das Licht der Welt, wähnt die künstliche Intelligenz nur einen Weg zum Erreichen des Weltfriedens als erfolgversprechend: Die Auslöschung der Avengers und der gesamten Menschheit. Denn wo kein Mensch, da auch kein Krieg.

In „Avengers 2“ hat Hawkeye deutlich mehr zu tun als in Teil eins

Das sehen die sechs Recken Thor, Iron Man, Captain America, Hawkeye, Black Widow und Bruce Banner alias Hulk selbstredend etwas anders und stellen sich Ultron mit gewohnt hoher Schlagzahl in den Weg. Das Problem: Zum einen hat sich der Widersacher in einen mächtigen Kampfroboter eingenistet und eine ganze Armee von Maschinen-Kriegern aufgebaut. Zum anderen hat es ein von Hydra gezüchtetes Mutanten-Zwillingspaar auf die Avengers im Allgemeinen und auf Tony Stark im Speziellen abgesehen. Gemeinsam mit Ultron macht der ungemein schnelle Quicksilver (Aaron Taylor-Johnson) und seine Gedanken manipulierende Schwester Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) den Avengers das Helden-Leben daher zusehends schwer.

Bombastische Reizüberflutung

Wo Bösewicht Ultron hinschlägt, wächst kein Gras mehr

In einigen Sequenzen hat es sich Regisseur Joss Whedon etwas zu einfach gemacht. Ein zurückgelassenes Kind, das nur unter heldenhafter Aufopferung gerettet werden kann, oder ein Zug außer Kontrolle, der auf das Gleisende zurast – das hat man gefühlt nun wirklich schon dutzendfach gesehen. Zudem ist es aufgrund der zahlreichen Figuren gar nicht möglich, allen Charakteren ausreichend Screen-Time zu geben – und das trotz 141 Minuten Laufzeit. Bezeichnenderweise sind ausgerechnet die zwei gänzlich unspektakulärsten Charaktere das emotionale Herzstück des Films: Black Widow und Hawkeye. Der Meisterschütze Hawkeye kann sich gleich in mehreren Gelegenheiten auszeichnen und Russin Black Widow darf endlich auch Gefühle zeigen. Die innige Beziehung zwischen ihr und Dr. Banner ist es, die den Zuschauer in „Avengers 2“ mit am meisten berühren dürfte.

Insgesamt geht das Konzept mehr Action, mehr Helden und mehr Drama in diesem Fall auf. Mit vielen kleinen Gags heitern Stark und vor allem Thor die Stimmung immer wieder auf und sorgen für Lacher. Der herausragenden Vertonung durch James Spader ist es außerdem zu verdanken, dass fast jeder Auftritt des Bösewichts umgehend zum Highlight der jeweiligen Szene wird.