Angelina Jolie: „Bin ich gut genug?“

Es ist ihr zweiter Film als Regisseurin: Angelina Jolie (39, „Maleficent“) hat am Donnerstag ihren neuen Film „Unbroken“ im Berliner Hotel Hyatt vorgestellt – mit dabei waren auch ihre beiden Hauptdarsteller Jack O’Connell (24) und Miyavi (33). Für den attraktiven O’Connell, der auf den ersten Blick wie ein typischer Pub-Besucher aus dem tiefsten England wirkt, ist es die erste große Hauptrolle. Für den aus Japan stammenden exzentrischen Musiker Miyavi die erste Rolle als Schauspieler überhaupt.

Auf der Pressekonferenz zeigte sich die ganz in Schwarz gekleidete Schauspielerin ungewohnt selbstkritisch. „Ich frage mich immer, ob ich gut genug bin – als Schauspielerin, Ehefrau oder Mutter“, so Jolie. „Unbroken“ erzählt die Lebensgeschichte des olympischen Athleten Louis Zamperini (Jack O’Connell), der während des Zweiten Weltkriegs von japanischen Streitkräften gefangen genommen und dort von dem Lageraufseher (Miyavi) gequält wird.

„Ungebrochen“ stirbt „Loui“, wie ihn Jolie zärtlich nennt, im Juli 2014. „Er hat meinen Kindern viel beigebracht und mir auch“, erinnert sich die Oscar-Preisträgerin. „Ich habe sie mit zu seiner Beerdigung genommen, sie mochten ihn sehr. Er hat uns gezeigt, dass man für das, was man liebt, kämpfen muss und niemals aufgeben darf.“

„Unbroken“ basiert auf dem Buch von Laura Hillenbrand, „Unbeugsam: Eine wahre Geschichte von Widerstandskraft und Überlebenskampf“. Die Filmrechte hatte sich Universal bereits in den 1960er Jahren gesichert. Jolie hatte sich lange darum bemüht, den Stoff verfilmen zu können und sich für das Drehbuch zwei hochkarätige Autoren ins Boot geholt: die Coen-Brüder. Für den Titelsong zeichnet die Band Coldplay verantwortlich.

Dass sich auch ihre zweite Regie-Arbeit nach dem Drama „In the Land of Blood and Honey“ wieder um einen Krieg dreht, konterte die Schauspielerin charmant und verweist auf ihren nächsten Film „By the Sea“, in dem auch ihr Ehemann Brad Pitt zu sehen ist. „In ‚By the Sea‘ geht es um eine Ehe“, und da fängt sie plötzlich an, zu lachen: „Sie haben Recht, das ist auch eine Art Kriegsschauplatz.“