„And the Oscar goes to…“: Wissenswertes über die Oscar-Verleihung

Magazin

„And the Oscar goes to…“: Wissenswertes über die Oscar-Verleihung

Wenn sich am 2. März die Türen des Dolby Theaters in Los Angeles öffnen, findet zum 86. Mal die Oscar-Verleihung statt. Die interessantesten Fakten zu der bevorstehenden Großveranstaltung und einige wissenswerte Anekdoten ihrer langjährigen Geschichte gibt es hier.

Wenn am 2. März zum 86. Mal die Oscars verliehen werden, blicken alle Cineasten weltweit Richtung Hollywood, um der glamourösen Veranstaltung zumindest via TV beiwohnen zu können. Alljährlich versammeln sich dort die Stars der Filmbranche, um die besten ihres Faches für ihre Werke zu würdigen. Dabei bietet die langjährige Tradition inzwischen selbst reichlich Stoff für einen Spielfilm.

Rekordhalterin Meryl Streep:

Schauspielerin Meryl Streep (64) ist in diesem Jahr schon zum unglaublichen 18. Mal für einen Oscar als beste Haupt- oder Nebendarstellerin nominiert. Damit ist sie der alleinige Rekordhalter aller Schauspieler, sowohl männlich als auch weiblich. Zum Vergleich: Katharine Hepburn und Jack Nicholson waren beide „nur“ jeweils zwölfmal für die Auszeichnung nominiert. Hepburn hält dafür noch den Rekord der meisten gewonnenen Oscars. Vier Preise standen im Haus der 2003 verstorbenen Film-Legende. Streep gewann den Oscar bisher dreimal: Als beste Nebendarstellerin für „Kramer gegen Kramer“ und als beste Hauptdarstellerin für „Sophies Entscheidung“ und „Die Eiserne Lady“. Allerdings könnte sie in diesem Jahr mit Hepburn gleichziehen: Für ihre Rolle in „Im August in Osage County“ scheint der nächste Preis zum Greifen nah.

Pechvogel Leonardo DiCaprio:

Schauspielkollege Leonardo DiCaprio (39) würde sich dagegen schon mit einem Oscar zufrieden geben. Kaum zu glauben, aber trotz der Nominierungen in den Filmen „Gilbert Grape“, „Aviator“ und „Blood Diamond“ musste der 39-jährige Darsteller stets einem Anderen den Vortritt lassen, zuletzt Forest Whitaker 2007. Wenigstens ist DiCaprio mit seinem Oscar-losen Dasein in guter Gesellschaft: Auch Johnny Depp, Tom Cruise, Brad Pitt und Harrison Ford hatten bislang noch nicht die Gelegenheit, die begehrte Trophäe über den Kamin-Sims zu stellen. Mit seiner Rolle in „The Wolf of Wall Street“, für die DiCaprio als bester Hauptdarsteller nominiert ist, räumen ihm Experten aber gute Chancen ein, diesen Makel im Lebenslauf endlich loszuwerden.

Charakter-Darsteller Marlon Brando:

Dagegen gab es bereits schon einen Schauspieler, der freiwillig auf die Auszeichnung verzichtete: Am 27. März 1973 war Marlon Brando eigentlich der Gewinner der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ für seine Verkörperung von Mafia Boss Don Vito Corleone in „Der Pate“, verweigerte aber, den Preis in Empfang zu nehmen. Stattdessen erklärte die Ureinwohnerin und Schauspielerin Sacheen Littlefeather, die er als Sprecherin zur Oscar-Verleihung entsandt hatte, Brando wolle mit dieser Geste auf die unterdrückten Bürgerrechte der Indianer und besonders auf die Protestaktionen aufmerksam machen, die seit Ende Februar in Wounded Knee stattfanden.

Oscar-Fachmann Davi O. Russell:

Als wahrer Oscar-Experte stellt sich auch dieses Jahr Regisseur David O. Russell (55) heraus. Sein Film „American Hustle“ ist bei der 86. Verleihung der einzige Film, der für die sogenannten „Big Five“ nominiert ist, sprich Auszeichnungen als bester Film und in allen vier Schauspieler-Kategorien gewinnen kann. Hoffnungen machen sich dabei Christian Bale (40, Hauptdarsteller), Amy Adams (39, Hauptdarstellerin), Bradley Cooper (39, Nebendarsteller) sowie Jennifer Lawrence (23, Nebendarstellerin). Das Unglaubliche: Das gleiche Kunststück gelang O. Russell bereits im Jahr zuvor. Für das Drama „Silver Linings“ konnte am Ende aber nur Jennifer Lawrence auch tatsächlich den Oscar in Empfang nehmen, Bradley Cooper ging leer aus. Insgesamt vereint der Regisseur in „American Hustle“ alle Schauspieler seiner größten Erfolge. Denn auch für „The Fighter“ castete er zuvor bereits Christian Bale und Amy Adams – Bale bekam damals den Goldjungen, für Amy Adams blieb es bei der Nominierung.

Gedenken an die Verstorbenen:

Selbstverständlich dienen die Oscars auch in diesem Jahr wieder dazu, um den zwischenzeitlich verstorbenen Kollegen einen würdigen Abschied zu geben. Diese traurige Liste scheint für den kommenden Abend dabei besonders lang zu sein: Erst am Montag verstarb „Ghostbusters“-Ikone Harold Ramis, kurz zuvor schockte die Nachricht über Philip Seymour Hoffmans Drogen-Tod. Noch im vergangenen Jahr starb Peter O’Toole (81), Paul Walker (40) und „Sopranos“-Star James Gandolfini (51).

Moderatorin Ellen DeGeneres:

Doch nicht nur die Schauspieler und Filmemacher sind am 2. März im Fokus, auch die Moderatorin Ellen DeGeneres (56) steht an dem Abend unter besonderer Beobachtung. Zum bereits zweiten Mal nach 2007 wird die Komikerin mit der blonden Kurzhaarfrisur diesen Job übernehmen. Das Interessante dabei: Außer ihr hat bislang nur eine weitere Frau alleine die Oscars moderieren dürfen. 1994, 1996, 1999 und 2002 führte Whoopi Goldberg durch den Abend. Bei weitem alleiniger Spitzenreiter in dieser Hinsicht bleibt Bob Hope. Der 2003 verstorbene Entertainer übernahm insgesamt zwölfmal die Show-Leitung. Nur Schauspieler Billy Crystal kann da halbwegs mithalten: Er moderierte bislang neun Preisverleihungen.

Rückkehrerin Anne Hathaway:

Und wie sieht es mit Anne Hathaway (31) aus? Bei ihrer Co-Moderation mit Kollege James Franco (35) aus dem Jahre 2011 ging sie als die nach wie vor jüngste Moderatorin in der Geschichte der Preisverleihung ein. Besonders freuen kann sie sich allerdings nicht über diese Ehre, wurde die damalige Show doch von allen Medien als ziemlicher Reinfall tituliert. Während Franco schon schnell darüber witzeln konnte, schien bei Hathaway der Stachel deutlich tiefer gesessen zu haben: Seit 2011 verzichtete die Schauspielerin darauf, eine Laudatio zu halten. Erst jetzt, 2014, scheint der Schock überwunden. Als letztjährige Gewinnerin des Oscars als beste Nebendarstellerin im Musical „Les Misérables“ wird die Darstellerin die Lobesrede für ihre Nachfolgerin halten.