„American Bullshit“: Oscar-Garantie dank David O. Russell?

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„American Bullshit“: Oscar-Garantie dank David O. Russell?

Wenn man in einem Film von David O. Russell eine tragende Rolle ergattert, scheint die Oscar-Nominierung von ganz alleine ins Haus zu flattern. Nach "Silver Linings" sind für "American Bullshit" erneut beide männlichen und weiblichen Haupt- und Nebendarsteller im Rennen für die begehrte Trophäe.

David O. Russell (55, „Three Kings“) produziert ganz offenbar Filme, die im US-amerikanischen Volksmund als „Oscar Bait“ bezeichnet werden. Nach dem Überraschungshit „Silver Linings“, für den im vergangenen Jahr beide Haupt- und Nebendarsteller für den Oscar nominiert waren, ist ihm dieses Kunststück mit seinem neuen Film „American Bullshit“ nun ein weiteres Mal gelungen. Hoffnungen auf die bedeutendste Auszeichnung der Schauspiel-Zunft können sich Christian Bale (39), Amy Adams (39), sowie die „Silver Linings“-Veteranen Jennifer Lawrence (23) und Bradley Cooper (39) machen. Doch wovon handelt die Drama-Komödie eigentlich, um die in Hollywood mit satten zehn Oscar-Nominierungen so ein Wind gemacht wird?

Wie „The Wolf of Wall Street“, „Captain Phillips“ und „12 Years a Slave“ führt auch „American Bullshit“ den diesjährigen Trend fort, wahre Geschichten auf die Leinwand zu bannen. Darin geht es um Trickbetrüger Irving Rosenfeld (Bale), der gemeinsam mit seiner Geliebten Sydney Prosser (Adams) ahnungslose Opfer per Kredit-Betrügereien über den Tisch zieht. Doch ihr Verbrechen fliegt auf. FBI-Agent DiMaso (Cooper) ertappt die beiden, eröffnet ihnen aber einen Weg aus der Misere: Rosenfeld und Posser sollen ihm einen Politiker ans Messer liefern.

Ziel ist der Bürgermeister von Camden im Bundestaat New Jersey, Carmine Polito, dargestellt von Jeremy Renner (43, „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“). DiMaso will den beliebten Politiker der Korruption überführen und beauftragt die beiden Trickbetrüger daher, ein illegales Millionen-Geschäft mit Polito einzufädeln. Doch der Fall entpuppt sich als wesentlich größer als gedacht. Schnell wird klar, dass neben Polito gleich mehrere Abgeordnete des Kongresses ebenfalls Dreck am Stecken haben.

Der Film spielt im Jahr 1978 und nimmt sich die sogenannte „Abscam“-Operation des Inlandsgeheimdienstes FBI zum Vorbild. Zunächst war die Ermittlung gegen den Handel mit gestohlenen Waren gerichtet, das FBI wandelte sie aber in eine Untersuchung öffentlicher Korruption um. Im Verlauf erfolgte die Verurteilung eines Senators, von fünf Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses sowie des Bürgermeisters von Camden, New Jersey.

Die Kritiken zu Russells neuem Werk fallen durchweg positiv aus. Damit schließt er nahtlos an seine vorherigen Filme „The Fighter“ und „Silver Linings“ an. In „American Bullshit“ vereint er nun die Darsteller beider Oscar-prämierten Produktionen und treibt sie zu Höchstleistungen an. Die Chance, bei der Oscar-Verleihung am 2. März wieder als großer Gewinner hervorzugehen, scheint für Regisseur Russell und seine Star-Besetzung groß. Gegen den Favoriten „12 Years a Slave“ wird es aber sicherlich schwer, den begehrten Goldjungen bei der diesjährigen Verleihung zu ergattern.