Abnehmen: So entgehen Sie den Stolpersteinen im Kopf

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Abnehmen: So entgehen Sie den Stolpersteinen im Kopf

Wer abnehmen will, ist sich oft selbst keine Hilfe: Oftmals essen wir aus Langeweile, Stress oder weil wir uns belohnen wollen. Ernährungsexpertin Katrin Böning erklärt im Interview, wie man solche Situationen erkennt und sie erfolgreich umgehen kann.

Diäten gibt es viele, meistens sinkt mit ihnen aber vor allem das Selbstwertgefühl. Die Fitnessökonomin und Ernährungsexpertin Katrin Böning erklärt in ihrem Ratgeber „Großer Teller, Großer Hunger“ (Komplett-Media, 152 Seiten, 16,95 Euro), wie wir uns beim Abnehmen selbst sabotieren. Wie man mit einfachen Psycho-Tricks einigen der alltäglichen Stolpersteine entkommen kann, verrät sie im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

Essen als Belohnung

Wer einen besonders stressigen oder erfolgreichen Tag hatte, belohnt sich gern mit Essen. Schon als Kind bekomme man dieses Verhalten beigebracht. „Wenn ich mich mit Essen belohne, instrumentalisiere ich es aber“, erklärt Böning. Wer sich bei diesem Denkmuster ertappe, müsse sich zunächst fragen, welches Gefühl dahinter stecke. „Was brauche ich gerade? Nach einem stressigen Tag mache ich dann lieber etwas, dass mich entspannt.“ Hier würden sich Yoga, Fitness oder Lesen anbieten.

Essen aus Langeweile

Wer mit ungeliebten Aufgaben beschäftigt ist, lenkt sich oftmals mit Essen ab. Selbsterkenntnis sei der erste Schritt in Richtung Besserung, weiß die Expertin: „Ich muss mir bewusst machen, dass ich einer von diesen Menschen bin, die auf diese Art und Weise handeln.“ So könne man der Situation besser entgegen steuern. Aber auch, wen sein Leben anöde, wer immer denselben Tagesablauf habe, der langweile sich schnell. „Man isst dann aus Frust“, erklärt Böning. „Es hilft, bestehende Strukturen aufzubrechen. Anstatt abends den Fernseher anzuschalten kann man zum Beispiel einen Spieleabend machen.“

Essen aus Stress

Stress-Esser sollten „Alternativ-Handlungen kennen“. Wer vom Chef kurz vor Feierabend nochmal eine zusätzliche Aufgabe aufgebrummt bekommt, muss nicht zum Schokoriegel greifen. „Alternativ kann man sich einen Tee machen oder sich kurz aus der Situation entziehen, indem man zum Beispiel für einen Moment vor die Tür geht.“ Generell müsse man sich bewusst machen, was man gerade brauche. „Oft suchen wir eigentlich ein anderes Gefühl, speisen es aber mit Ernährung ab.“ In den allerwenigsten Fällen brauche man aber Essen. „Meistens sehnt man sich eher nach Entspannung, Beschäftigung oder Zuneigung“, so die Autorin.

Zu wenig Zeit zum Kochen

Laut Böning liegt das Problem hierbei weniger in der fehlenden Zeit, sondern vielmehr in mangelnder Kreativität: die Rezeptideen fehlen. Ganz ohne Anstrengung geht es nicht: „Ich muss mich natürlich ein bisschen mit den Thema auseinander setzen.“ Zunächst müsse man sich informieren. „Vielleicht finde ich dann doch einen Weg, der für mich passt.“