„Grace of Monaco“ und die „47 Ronin“: Die Film-Flops 2014

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„Grace of Monaco“ und die „47 Ronin“: Die Film-Flops 2014

Zeit sollte nicht verschenkt werden, erst recht nicht für schlechte Filme. Besonders schade ist es, wenn eine interessante Handlung oder tolle Schauspieler in einen Streifen locken, der sich als Fehlgriff erweist - so wie in diesen sechs Beispielen.

„Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“

Das Jahr begann gleich mit einer mittelgroßen Enttäuschung. Am ersten Januar kam Ben Stillers Film „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ in die Kinos, und was stimmte dessen Trailer zum Träumen ein. Fantastische Bilder, eine ergreifende Geschichte – Stillers Eigenregie klang nach dem perfekten Start ins Kinojahr 2014. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße: Für beinahe zwei Stunden trifft rührseliger Kitsch auf vorhersehbare Story. Mit dem Holzhammer prügelte Stiller die Botschaft in die Zuschauer ein: „Ich bin Walter Mitty, der etwas ungeschickte Sonderling – habt mich gern!“ Peter Debruge von der Seite „Variety“ brachte es auf den Punkt: Der Film sei „eine Spielfilm-lange ,Just do it‘-Werbung für die Rastlosen mittleren Alters.“

„Diana“

Die charmante Naomi Watts spielt die noch charmantere und auf tragische Weise ums Leben gekommene Lady Di, „Englands Rose“. Klingt nach einer sicheren Wette. Taschentücher brauchten die Zuschauer aber weniger aus Ergriffenheit denn aus blanker Trauer, wie schlecht der Film ist. Auf der Filmbewertungs-Seite „Rotten Tomatoes“ heimste der Streifen katastrophale 8 von 100 Prozent ein, was nicht zuletzt der unbeholfenen Regie von Oliver Hirschbiegel zu „verdanken“ ist. Selbst die Hauptdarstellerin wollte im Anschluss am liebsten nie wieder über diesen Fehltritt reden.

„47 Ronin“

Keanu Reeves, Action-Bombast im Comic-Gewand, und 47 kunterbunt designte Ronin, die fleißig Backpfeifen verteilen und auf Rache sinnen. Das klang zwar schon im Vorfeld nicht nach anspruchsvoller Kost, aber nach Unterhaltung. Stattdessen bewies der Film auf erstaunliche Weise, wie langweilig epische Schlachten sein können. Zumindest den 175 Millionen Dollar teuren Karren fuhr „47 Ronin“ eindrucksvoll an die Wand: Nicht einmal die Produktionskosten konnte der Film einspielen und kostete Universal Pictures stattdessen beinahe 25 Millionen Dollar.

„Noah“

Kann Darren Aronofsky auch schlechte Filme machen? Ja, kann er. Offensichtlich dann nämlich, wenn ihm zu viel Geld zur Verfügung gestellt wird. Während kleinere Produktionen wie „The Wrestler“ (6 Millionen Dollar) oder „Black Swan“ (13 Millionen Dollar) völlig zurecht die Oscar-Academy auf den Plan riefen, war Aronofsky mit einem Budget von 125 Millionen Dollar scheinbar komplett überfordert. Daran konnte auch der klasse Cast mit Russell Crowe, Emma Watson und Anthony Hopkins nichts ändern.

„Transcendence“

Manchmal reicht eine gute Idee nicht aus, um für einen guten Film zu sorgen. Das stellte Wally Pfisters Regie-Debüt „Transendence“ trotz Starbesetzung unter Beweis. Spätestens nach einer halben Stunde schlägt der Film eine Richtung ein, aus der er sich bis zum Schluss nicht mehr heraus manövrieren kann – und gelinde gesagt lächerlich wird. Böse Zungen vermuten gar, Johnny Depp habe dem Regisseur einen Großteil seiner (recht wenigen) Szenen via Skype eingesprochen.

„Grace of Monaco“

Noch eine royale Dame hat es in die Flops des Jahres geschafft. Dabei bot Grace Kelly alias „Grace of Monaco“ doch eine derart ereignisreiche Biografie, dass es fast unmöglich erschien, einen langweiligen Film daraus zu machen. Doch Oliver Dahan schaffte es, mit der fragwürdigen Entscheidung nämlich, sich nur einem witzigen Lebensabschnitt der Fürstin zu widmen. Dass er sich dabei auch noch die künstlerische Freiheit herausnahm, historische Fakten zu ändern und Ehemann Rainier in einen unfähigen Unsympath verwandelte, kam – quelle surprise – weder beim Publikum, noch bei den Blaublütern aus Monaco gut an.