Stargespicktes Drama „Serena“: Falsche Versprechungen

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Stargespicktes Drama „Serena“: Falsche Versprechungen

Der neue Film von Oscar-Preisträgerin Susanne Bier klingt in der Theorie denkbar spektakulär -die Realität sieht aber leider anders aus: Weder Jennifer Lawrence noch Bradley Cooper schaffen es, die sperrige Geschichte in "Serena" schmackhaft zu machen.

Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence (26, „American Hustle“) und „Hangover“-Star Bradley Cooper standen unter der Regie von Susanne Bier (54) für „Serena“ zum dritten Mal zusammen vor der Kamera. Auch Bier wurde bereits mit einem Academy Award für „In einer besseren Welt“ ausgezeichnet. Leider verspricht die prominente Besetzung mehr, als der Film halten kann.

Romanze im Zeitraffer

North Carolina im Jahr 1929: Geschäftsmann George Pemberton (Bradley Cooper), Spross einer alten Holzfällerdynastie, und seine Frau Serena (Jennifer Lawrence) lassen sich in den endlosen Wäldern von North Carolina nieder. Hier wollen die frisch Verheirateten reich werden und ihr eigenes Imperium aufbauen. Der kühnen und selbstbewussten Serena reicht es aber nicht, nur Ehefrau an der Seite eines Unternehmers zu sein. Bald schon zeigt sich die junge Frau ihrem Mann ebenbürtig: Sie übernimmt das Kommando über die Holzfäller und verdient sich in der rauen Wildnis bald deren Respekt. Doch auch die üblichen Neider lassen nicht lange auf sich warten.

Zuerst scheint alles perfekt, doch immer wieder werden dem Unternehmer-Paar Steine in den Weg gelegt. Als Serena erfährt, dass George ein Kind mit einer anderen Frau hat, während sie selbst keine Kinder bekommen kann, lässt sie der Gedanke daran nicht mehr los. Von Eifersucht getrieben schmiedet sie einen mörderischen Plan.

Dünne Story

Die Probleme des Films beginnen bereits bei der Liebesgeschichte zwischen George und Serena. Die beiden Hauptfiguren verlieben sich schneller als jedes Kind in sein neues Spielzeug – der Zuschauer hat kaum eine Chance, mitzufühlen oder sich von der Leidenschaft mitreißen zu lassen. Daran ändern auch die vielen Sexszenen und der großzügige Einsatz von Kunstblut nichts. Der Film dreht sich im Kreis und zieht sich unnötig in die Länge. Diverse Versuche der Regisseurin, zusätzliche Dramaturgie zu erzeugen, wirken eher platt und unbeholfen.

Fazit

Selbst Jennifer Lawrence, die den psychischen Verfall ihres Charakters unglaublich gut verkörpert und hier eine ihrer besten schauspielerischen Leistungen der jüngsten Zeit abliefert, kann den Film nicht mehr retten. Cooper spielt seine Rolle solide, bekommt aber zu wenig Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen. Leider wirkt auch das melodramatische Finale wenig überzeugend.