Neue Klagelieder von Billy Corgan

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Neue Klagelieder von Billy Corgan

Billy Corgan steht auch mit dem neunten Studioalbum seiner Smashing Pumpkins vor der Herausforderung, sich an seinem eigenen Werk messen lassen zu müssen. In kompakten 33 Minuten mit einem Totalausfall gelingt das den Kürbissen diesmal ganz gut. Das Schlagzeugspiel von Tommy Lee hat damit aber sicher nichts zu tun.

Eine Portion Neunziger gefälligst? Fast gänzlich unbeeindruckt von neuen Musikströmungen lassen die Smashing Pumpkins, eine Band, die sich noch direkt mit Nirvana messen lassen musste, weiterhin die Gitarren sprechen. Was im Jahr 2014 ein zweischneidiges Schwert ist. „Monuments To An Elegy“ beschwört den Geist alter Zeiten herauf, in einer Zeit, in der Rückwärtsgewandtes nicht unbedingt gerne gesehen ist.

Entsprechend heiß laufen die Diskussionen in den einschlägigen Musikforen derzeit – während sich die Kritiker aufgrund sehr persönlicher Erinnerungen erstaunlich zurückhalten. Sowohl mit Lob als auch mit Tadel. Billy Corgan, mittlerweile die einzige Konstante der Band, lässt sich immer noch nicht davon abhalten, seine Stimme in den Vordergrund zu mischen, auch wenn dies seit längerem schon einer der größten Kritikpunkte ist. Für die größte Personal-News sorgte diesmal Tommy Lee, der wohl bekannter für seine Affäre mit Pamela Anderson als für seinen Schlagzeug-Job bei Mötley Crüe ist. Sein Schlagzeugspiel bei dieser Platte wird allerdings nicht für Schlagzeilen sorgen – er erledigt seinen Job, fällt dabei aber kaum auf.

Man muss „Monuments To An Elegy“ selbst hören, um darüber zu urteilen. Mit knapp über einer halben Stunde hält sich die Arbeit dafür auch in Grenzen. In diesen 33 Minuten gibt es genau einen Totalausfall, da ist man sich einig, nämlich das synthetische „Run2Me“, auf das wir lieber nicht näher eingehen wollen. Dem entgegen stehen starke Stücke in bester Kürbis-Manier wie der Opener „Tiberius“ oder der Vorbote „Being Beige“, den die Pumpkins schon bei „Circus HalliGalli“ vorstellen durften – der beste Beweis dafür, dass das Vermächtnis dieser Band auch heute noch bedeutsam genug ist, es einem jungen Publikum nahezubringen.

Wer Lust auf Gitarrengeschrammel und Schlagzeuggewitter hat, das bestenfalls mal von einem sakralen Synthieton unterbrochen wird, der muss sich selbst ein Bild von „Monuments To An Elegy“ machen. Einen eindeutigen Schluss lässt dieses neunte Studioalbum einfach nicht zu. Allerdings macht es wieder Lust darauf, noch mal sein ganz persönliches Kürbis-Lieblingsalbum herauszusuchen.