Ist diese Schuh-Werbung zu sexistisch?

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Ist diese Schuh-Werbung zu sexistisch?

Heiß, heißer, Herrenschuhe? Sieht man sich die aktuelle Anzeigenkampagne eines Herrenschuh-Herstellers an, scheint diese Aussage zuzutreffen. Jetzt wurde der Deutsche Werberat alarmiert.

Halbnackte Frauen in der Werbung gehören längst zum Alltag auf Plakaten und im Fernsehen. Egal, ob für Unterwäsche, Kosmetik oder sogar Lebensmittel – das Motto „Sex sells“ ist aktueller denn je. Auch der Herrenschuh-Hersteller Hammerstein hat sich für eine neue Werbekampagne ein aufreizendes Konzept ausgedacht und provoziert mit erotischen und in manchen Augen gar frauenfeindlichen Bildern.

„Die Abbildung eines nackten Mannes mit Zigarre im Mund, einem Handtuch zwischen den gespreizten Beinen, Schuhen an den Füßen sowie einer offensichtlich ebenfalls nackten Frau, die halb auf ihm liegt, überschreite das Maß dessen, was Leser beim Blättern in einer Zeitung sehen wollen“, schreibt der Deutsche Werberat über ein Bild der aktuellen Anzeigenkampagne mit dem Titel „I’m alive and kicking – for so many reasons“. Für die Bewerbung von Schuhen weise das Motiv einer Bettszene mit zwei nackten Personen zudem auch keinen Produktzusammenhang auf, so die Beschwerdeführer.

Eine Kritik, die Hong-Li Gong Finkbeiner, Designerin und Geschäftsführerin von Hammerstein, nicht nachvollziehen kann. „Das Ziel eines jeden Menschen ist es, glücklich zu sein“, stellt die Unternehmerin klar. Das Bild zeige lediglich einen Mann, „der sein Glück in all seinen Facetten zur Schau stellt.“ Eine falsch verstandene Sexualität könne sie hier beim besten Willen nicht feststellen. Wenn man bedenkt, dass die meisten Menschen schon Socken beim Sex eher ab- als antörnend finden, könnte sie damit sogar recht haben.

Der Werberat ist das Selbstregulierungsorgan der Werbewirtschaft. Häufigster Beschwerdegrund ist ein diskriminierendes Frauenbild. Im vergangenen Jahr sorgte unter anderem eine Kampagne des Elektronik-Händlers Redcoon für Schlagzeilen. Aber auch Baufirmen, E-Zigaretten-Hersteller und Gastwirtschaften erhielten schon Rügen der Moralhüter, nachdem diese zu offensiv mit spärlich bekleideten Frauen geworben hatten.