Coldplay stürmen an die Chartspitze: Darum sind ihre Lieder so erfolgreich

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Coldplay stürmen an die Chartspitze: Darum sind ihre Lieder so erfolgreich

Coldplay gehört zu den erfolgreichsten Musikbands dieses Jahrzehnts. Jedes ihrer bisher sechs veröffentlichten Alben war ein Volltreffer. Auch mit ihrem neuen Album "Ghost Stories" stehen sie aktuell an der Spitze der deutschen Charts. Doch warum sind die vier Jungs aus England so erfolgreich mit ihrer Musik?

Die britische Band Coldplay produziert seit ihrem Debüt Album „Parachutes“ aus dem Jahr 2000 verlässlich alle zwei bis drei Jahre ein Album, aus dem mindestens eine Hit-Single die Charts erobert. Der Grund ihres Erfolges liegt zu einem Teil in den unglaublich eingängigen und mitreißenden Songs. Doch was zeichnet diese aus? Eine Auswahl der fünf besten Songs hilft bei der Antwort auf die Frage.

„Yellow“ – ein Song mit Entstehungmythos

Gleich das erste Album „Parachutes“ der Band Coldplay war ein Erfolg – und die Single „Yellow“ der Durchbruch. In dem Song geht es, wie der Titel schon sagt, um die Farbe Gelb. Oder besser gesagt um eine gelbe Welt: „And it was all yellow“ („Und alles war Gelb“), singt Chris Martin. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass der Titel „Yellow“ daher rührt, dass Martin zufällig die gelben Seiten in die Finger gerieten. In der „The Howard Stern Show“ erzählte er 2011 jedoch eine andere Geschichte und gestand, sich oft etwas ausdenken, wenn Journalisten ihn danach fragen. „Yellow“ überzeugt durch seine schöne Melodie, den simplen Text und Martins Stimme in allen Höhen und Tonlagen. Eine Ballade für gemütliche Abende am Kamin.

„Clocks“ – musikalisches Neuland

Der Song „Clocks“, aus dem zweiten Album „A Rush of Blood to the Head“ (2002) war ein absoluter Dauerbrenner im Radio und ist immer noch ein beliebter Titel. Er wurde mehrfach für Filme, Serien oder Beiträge als Hintergrund verwendet und insgesamt sieben Mal von anderen Künstlern aus den verschiedensten Genres gecovert. Der Erfolg von „Clocks“ erklärt sich einerseits durch die eingängige Klaviermelodie, die sich durch das ganze Lied zieht. Andererseits schwingt in dem Titel eine traurig-dramatische Stimmung mit. Gleichzeitig treibt der Beat voran und das Lied ist poppiger als die Lieder des ersten Albums. Es ist der perfekte Song für Momente des Liebeskummers oder Herzschmerz, in denen man wie Bridget Jones einfach nur mit einer Tafel Schokolade auf der Couch sitzen und seinen Schmerz aus tiefster Seele herausschreien will.

„Speed of Sound“ – Coldplay ist jetzt schneller und elektronischer

Bei „Clocks“ wurde zum ersten Mal mit der Kombination aus Tempo und Synthesizer gearbeitet, was auch der Hit-Single „Speed of Sound“ aus dem dritten Album „X&Y“ (2005) zu seinem Erfolg verhalf. Der Titel schaffte es sogar in die Top 10 der amerikanischen Billboard Charts. Die letzte britische Band, der das gelang, waren die Beatles. Auch hier hat Klaviermelodie einen hohen Wiedererkennungswert. „Speed of Sound“ bedeutet Schallgeschwindigkeit und Geschwindigkeit ist auch das Rezept des Titels, denn er animiert zum Mitsingen und Tanzen. Die Geschwindigkeit lässt die Herzen höher und vor allem schneller schlagen.

„Talk“ – Probleme, die die Menschheit bewegen

„Talk“ ist eine weitere Hitsingle aus dem Erfolgsalbum „X&Y“. Hier besingt Chris Martin seine Angst vor einer ungewissen Zukunft und dass er deshalb gerne mit seinem Bruder oder Freund reden würde. Er fühlt sich verloren und unverstanden. Es ist ein Song, der die großen Unsicherheiten im Leben zum Thema hat. „Talk“ sprich aber auch diejenigen an, die mit den vielen Kommunikationswegen heutzutage kämpfen und sich dadurch „lost or incomplete“ („verloren und unvollständig“) fühlen. Das Klavierthema wird hier von der Gitarre abgelöst und gibt dem Lied einen eher rockigen und trotzigen Sound.

„Viva la Vida“ – Eine Ode an das Leben

„Viva la Vida“ wurde schon wenige Minuten nach seiner Veröffentlichung 2008 zum Chart-Hit und erhielt 2009 den Grammy „Song of the Year“. Er handelt von den Problemen eines Königs, dessen Volk ihn loswerden will. Angelehnt ist der Song an den absolutistischen, französischen König Karl X. Das Albumcover der vierten Coldplay-Platte zeigt das Bild „Die Freiheit für das Volk“ des Künstlers Eugène Delacroix, welches die Straßenschlachten der Juli-Revolution zeigen. Das Lied spielt mit geschwungenen Texten und einer komplizierten Komposition mit orchestralen Tönen. Dadurch wirkt es sehr heroisch und weckt Ehrfurcht beim Zuhörer. Verstärkt wird dies durch sein historisches Thema und dem Aufruf „Viva la Vida“ („Es lebe das Leben“), der in der heutigen Zeit das Credo der Konsumgesellschaft ist.