CD-Tipp: Yann Tiersen – Infinity

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CD-Tipp: Yann Tiersen – Infinity

Die fabelhafte Welt des Yann Tiersen: Der Multi-Instrumentalist und Komponist des Amelie-Soundtracks erschafft auf seinem achten Album eine Welt zwischen Island, Neoklassik, Folk, Ambient und bretonischer Volksmusik. Und das klingt weder gefällig noch anstrengend.

Keine Ahnung, wer Yann Tiersen ist? Falsch. Das berührende Pianostück vom Soundtrack zu „Die fabelhafte Welt der Amelie“ kennt jeder. Und das ist Yann Tiersen. Der französische Komponist und Multi-Instrumentalist spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Piano und Geige, wurde wesentlich beeinflusst vom rauen Sound der Post-Punk-Band Joy Division und wirkte an diversen Veröffentlichungen mit, unter anderem von den Rockbands The Divine Comedy und Noir Désir. Das musikalische Spektrum des Tiersens ist also sicher nicht mit einer Pianoballade a la Amelie zu erfassen.

Im Gegenteil. Yann Tiersen hüllt sich in geheimnisvolle Geräusche, mal aus den organischen Klängen einer Geige, einem Horn oder der Akustikgitarre, mal aus den elektronischen Gefiepse des Computers – und am liebsten alles auf einmal. Dabei kommen Tracks heraus, die an so verschiedene Musiker wie Arcade Fire, Beck, Fleet Foxes oder Brian Eno erinnern – und trotzdem nie überladen wirken. Dass dieses Eigenbrötler-Album auf Island entstanden ist, hört man ihm auch sofort an – und nicht nur, weil das Streicherensemble Amiina mitspielt oder in einem Song eine Frauenstimme im zauber- und märchenhaft anmutenden Isländisch spricht.

Das ist weder gefällig, noch leicht zu verstehen – gleichzeitig aber auch nicht anstrengend oder schwierig. Es ist einfach anders, was zu Tiersen passt, der mit „Infinity“ schon sein achtes Album geschrieben hat. Musik zwischen Soundtrack, Neoklassik, Ambient, Folk und bretonischer Volksmusik. Eine fabelhafte Welt, die erkundet werden will.