CD-Tipp: Leif Vollebekk – North Americana

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CD-Tipp: Leif Vollebekk – North Americana

Americana, Country und Folk, Nostalgie und Romantik, Dylan und Jeff Buckley: Der kanadische Songwriter Leif Vollebekk dreht mit seiner Musik an der Uhr.

Die romantische Nostalgie der Menschen kennt kein Ende, Leif Vollebekk ist das aktuellste Beispiel dafür. Eigentlich sollten ihn nur Dylan-, Cohen- und Buckley-Fans verehren, doch natürlich springt gerade die hippe Jugend auf den Jungen aus Kanada an, der auch auf seinem zweiten Album mit Akustikgitarre, Violine und Feingefühl gegen die Moderne tönt.

Dazu ein körniges Cover mit ganz viel Schnauzer und der Retrozug ist auf seinem Weg: Durch Americana, Country- und Folkland und bepackt mit Piano, Mundharmonika und warmen Gitarren. Einfach mal die Zeit anhalten. Das klingt natürlich alles andere als innovativ, aber genau dieses rückwärtsgewandte Aus-der-Zeit-Gefallensein macht ja den Charme der Vollebekks und Jake Buggs aus. Auch wenn manche meinen, sie würden es sich damit ein bisschen zu leicht machen.

Ein Vorwurf, den man Vollebekk nicht machen kann, kennt man seine Geschichte: Das Album entstand in Reykjavik, Montreal, Kairo und London. Mindestens vier Jahre länger als geplant hat Vollebekk an „North Americana“ gefeilt. Und trotzdem klingt das Ergebnis, als wäre es mit einem Grashalm im Mund auf einer staubigen Veranda aufgenommen worden. Wahrscheinlich ist das das Geheimnis dieser rückwärtsgewandten Musik: ihre liebevolle und handgemachte Authentizität.