Ein Flop nach dem anderen: Der tiefe Fall des Kevin Costner

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Ein Flop nach dem anderen: Der tiefe Fall des Kevin Costner

Kevin Costner konnte sich zuletzt Hoffnungen auf ein Comeback in der Riege der Top-Stars machen. Doch seine Bilanz für 2014 ist bislang ernüchternd: In drei Filmen war der Schauspieler bereits zu sehen - jeder davon erwies sich als Kassengift.

2014 war bisher kein gutes Jahr für Hollywood-Star Kevin Costner (59): Mit „Draft Day“ floppte nun schon sein dritter Film in Folge an den US-Kinokassen. Lediglich 9,8 Millionen US-Dollar (etwa 7,1 Millionen Euro) spielte das Football-Drama am Startwochenende ein, wie das Branchenblatt „The Hollywood Reporter“ berichtet. Davor enttäuschten bereits die beiden Agentenfilme „Jack Ryan: Shadow Recruit“ und „3 Days to Kill“ die in sie gesetzten Erwartungen. Ein schwere Krise für Costner, dabei schien der Schauspieler und Filmemacher vor seinem großen Comeback zu stehen.

Denn Costner hat bereits ein Karrieretief hinter sich: Nach seinen 90er-Hits wie „Der mit dem Wolf tanzt“ und „Robin Hood – König der Diebe“ scheiterte er grandios mit den überambitionierten Projekten „Waterworld“ und „Postman“; auch die Mehrheit seiner folgenden Filme floppte. Vor zwei Jahren feierte Costner dann als Produzent und Hauptdarsteller von „Hatfields & McCoys“ einen großen Erfolg im TV. Der Dreiteiler über eine historische Familienfehde lockte jeden Abend über 13 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme – Rekord im US-Kabelfernsehen. Costner selbst durfte sich über einen Emmy freuen. 2013 hatte er in dem Blockbuster „Man of Steel“ einen gefeierten Auftritt als Supermans Adoptivvater Jonathan Kent. Dann der Absturz – doch woran liegt’s?

Costners Hauptproblem: Er kann offenbar keine jungen Fans gewinnen. Mehr als 40 Prozent des Publikums von „Draft Day“ sei über 50 Jahre alt, meldet der „Hollywood Reporter“, weitere 25 Prozent zwischen 35 und 49. „Ein Comeback ist ein langwieriger Prozess, die Leute müssen Geduld haben. Er muss sich einer neuen Generation vorstellen“, meint ein anonymer Insider aus dem Produktionsumfeld von „Draft Day“ dazu. Aber wieviele Chancen dafür kriegt Costner noch?

Der Schauspieler hat dem Bericht zufolge noch einige Angebote vorliegen. Allerdings sei etwa ein geplantes „Jack Ryan“-Spinoff um Costners Charakter abgeblasen worden. Auch eine Rolle in Guillermo del Toros Thriller „Midnight Delivery“ sei offenbar vom Tisch. Zwei Filme mit Costner sollen noch dieses Jahr in die Kinos kommen: Die Independent-Produktion „Black and White“, die allerdings noch keinen US-Verleih gefunden hat, sowie „McFarland“, ein weiteres Sport-Drama – ob das mehr Leute zieht, als „3 Days to Kill“?

Und dann verfolgt Costner seit Jahren zwei Großprojekte: „Ich habe sehr viel geschrieben und arbeite an der Umsetzung einer großen Romanserie. Sie heißt ‚The Explorers Guild‘ und erinnert mich sehr an die Bücher, die Jules Vernes geschrieben hat“, erzählte er Anfang des Jahres spot on news. Außerdem arbeite er an einem Western, der „bislang zwölf Stunden lang ist, und hoffentlich in vier verschiedene Filme gestückelt werden kann.“ Costners letzte Trümpfe? Bei derart ambitionierten Projekten dürfte von einem Erfolg wie bei „Hatfields & McCoys“ bis zum Flop von „Postman“-Ausmaßen alles möglich zu sein.