CD-Tipp: Elaiza – Gallery

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CD-Tipp: Elaiza – Gallery

Dank Elaiza wird Deutschland ab diesem Jahr beim Eurovision Song Contest wieder ernst genommen werden. Das verrückte Frauentrio aus Berlin macht mit perfekten Melodien und lustigen Instrumenten Wodka überflüssig: Lena meets osteuropäische Tradition.

Nach den letzten zwei Jahren der Erniedrigung hat Deutschland dazugelernt. Mit Elaiza tritt zum ersten Mal wieder eine deutsche Gruppe beim Eurovision Song Contest an, die das Label „Band“ überhaupt verdient hat. Das Berliner Frauentrio kann nicht nur Noten lesen, sondern auch einen besonderen Kunstgriff vorweisen, der ihm beim ESC wirkliche Vorteile bringen könnte: Sie verbinden Chartpop mit osteuropäischen Klängen. Das ist ungewöhnlich und tanzbar zugleich, macht gute Laune und Lust zum Mitsingen, prägt sich ein und überzeugt.

Und zwar auch auf Albumlänge, wie das Debütalbum „Gallery“ nun beweist. Die Gruppe um Frontfrau Elzbieta Steinmetz haut Hits am laufenden Band heraus, in denen der Swing von Caro Emerald, die Durchgeknalltheit von Kitty, Daisy & Lewis, der Indieanspruch von Lily Allen, der perfekte Pop von Lena und osteuropäische Folk-Tradition zusammen kommen. Die perfekten Melodien und lustigen Instrumente machen Wodka überflüssig – und könnten beim ESC tatsächlich imponieren.

Einziges Manko ist auf Albumlänge nur der etwas zu ambitionierte Gesang von Steinmetz, die öfter als nötig nach Christina Aguilera klingt, die Eindruck schinden will. Aber das ist man als Radio- beziehungsweise ESC-Hörer ja gewohnt.