Ken Duken: „So manisch wie Fischer bin ich noch nicht… hoffe ich“

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Ken Duken: „So manisch wie Fischer bin ich noch nicht… hoffe ich“

Viele kennen ihn als Til Schweigers gut bestückten Nebenbuhler in "Zweiohrküken" - doch Ken Duken ist nicht auf Komödie abonniert, wie seine Preis-Sammlung zeigt. Im Interview mit spot on news erklärt der Schauspieler, was ihn mit Kommissar Fischer aus seinem neuen Kinofilm "Banklady" verbindet.

Zwei Grimme-Preise und einen Bayerischen Fernsehpreis hat Ken Duken (34, „Zweiohrküken“) für seine Arbeit schon bekommen. Die TV-Produktion „Das Wunder von Kärnten“ mit ihm in der Hauptrolle ist 2013 sogar mit einem International Emmy Award ausgezeichnet worden. Jetzt steht das nächste Filmprojekt an: Am morgigen Donnerstag startet „Banklady“ in den deutschen Kinos. Duken spielt darin Ermittler Fischer, der dem Hamburger Gangster-Pärchen Gisela Werler (Nadeshda Brennicke) und Hermann Wittorff (Charly Hübner) in den 1960er Jahren das Leben schwer macht.

Eine wahre Geschichte und eine schöne Lovestory. Was es für die Künstler bedeutet, eine reale Begebenheit zu verfilmen, erklärt der gebürtige Heidelberger Ken Duken im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Dabei verrät er auch, wie viel von seiner Film-Figur Fischer in ihm steckt und was seine Auszeichnungen für ihn bedeuten.

Brille, Mode, Frisuren, Tapeten und dergleichen – gefällt Ihnen der Sixties-Style?

Ken Duken: Der Sixties-Style hat schon was und ich hab mich auch sehr wohl darin gefühlt. Generell macht es aber immer Spaß, in andere Zeiten und Figuren abzutauchen. Und je weiter sie weg sind vom eigenen Ich, desto hilfreicher ist es für die Arbeit.

Welche Rolle spielt es für Sie als Schauspieler, ob eine wahre Geschichte verfilmt wird?

Duken: Das kann je nach Rolle hilfreich, aber auch behindernd sein. Man bekommt zwar eine genaue Vorlage an der man sich auch orientieren kann, oder sogar muss, aber das Bild ist natürlich auch vorab schon in den Köpfen und kann dir ein bisschen die Freiheit nehmen. In meinem Fall war das nicht der Fall, da es die Figur Fischer ja nicht gab. Sie wurde aus mehreren echten Charakteren zusammengesetzt und ich hatte jegliche Freiheit für die Interpretation.

Kann jeder ein wie auch immer gearteter Täter werden, wenn die Umstände nur widrig genug sind?

Duken: Es ist schon faszinierend, zu was Menschen generell in der Lage sind. Emotion ist meistens der Auslöser dafür, dass man seine Rationalität verliert – und dann ist bei fast jedem von uns so ziemlich alles möglich.

Der von Ihnen dargestellte Kommissar Fischer wird zum Workaholic, weil ihn der Fall nicht mehr loslässt. Ist Ihnen das auch schon mal passiert?

Duken: Ich bin schon sehr stur, wenn mir etwas anfangs nicht gelingt, und bin auch selten zufrieden, aber so manisch wie Fischer bin ich Gott sei Dank noch nicht… hoffe ich!

Wie schaffen Sie Ausgleich?

Duken: Ausgleich finde ich beim Sport.

Kommissar Fischer muss sich gegen die Vorurteile seines Chefs wehren. Gegen welches Vorurteil haben Sie sich schon mal erfolgreich gewehrt?

Duken: Man kann sich nur schwer gegen Vorurteile wehren, oder zumindest glaube ich das. Aber wer sagt denn, dass man das muss? Wenn sie mich betreffen und nicht zutreffen, und ich damit nichts anfangen kann, ignoriere ich sie einfach.

Kommissar Fischer ist sehr gut in seinem Job, Sie in Ihrem, was auch die vielen Preise beweisen. Was bedeuten die Auszeichnungen für Sie?

Duken: Das sind schöne kleine Momente, die ich in sehr schöner Erinnerung behalte. Aber man sollte so etwas nicht überbewerten.

Das Gangster-Pärchen Gisela und Hermann macht in ihrem aktuellen Film aus Liebe sehr viel füreinander. Was war das Romantischste oder Ungewöhnlichste, das Sie für eine Frau gemacht haben?

Duken: Was auch immer ich jetzt erzählen würde, wäre dadurch nur noch gewöhnlich und unromantisch.