CD-Tipp: Liars – Mess

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CD-Tipp: Liars – Mess

Die Ex-New-Yorker Band Liars ist für ihre besonders schwierige Musik bekannt - und dafür, sich mit jedem Album wieder neu zu erfinden. Auch ihr siebter Longplayer "Mess" wird wieder viele Fans verprellen - und einige neue ins Boot holen: EBM- und Industrialhörer.

Liars-Fan zu sein ist wirklich nicht leicht. Die Band besteht seit 14 Jahren und sieben Alben, hat sich mindestens ebenso oft neu erfunden und wurde schon oft als unhörbar eingestuft. Ihr letztes Album „WIXIW“ gab sich für diese Verhältnisse schon extrem zahm und galt als das elektronischste ihrer bisherigen Karriere. Das ist nun Geschichte.

Den Eindruck einer etwaigen Zugänglichkeit wiederlegen die abenteuerlustigen Ex-New-Yorker mit ihrem neuesten Album „Mess“: War „WIXIW“ noch fragil und stellenweise sogar sphärisch, geht es auf diesmal brutal martialisch zu. EBM und Industrial dominieren praktisch jeden Song. Das ist akustische Gewalt, Hardcore, eine Neuausrichtung, die man noch nicht mal von den Liars erwartet hätte.

Wo Sänger Angus Andrew früher teilweise sogar an die gebrechliche Stimme von Thom Yorke erinnerte, klingt er jetzt wie die Kreuzung von Sisters Of Mercy und Rammstein. Pop ist das nicht mehr. Der Umzug ins Techno-Land – Berlin – und vermutlich ein paar ausgedehnte Berghainbesuche scheinen sich nun endgültig im Soundbild der Band manifestiert zu haben. Zumindest für dieses Album.